Maeve Jet, zukünftiges hybridelektrisches Regionalflugzeug … mit Schraubenpropellern

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MAEVE Jet

Der niederländische Flugzeugbauer Maeve entwickelt ein Regionalflugzeug, dessen hybride Antriebstechnologie eine beispiellose Energieeffizienz verspricht.

Die regionale Luftfahrt steht an einem Scheideweg. Angesichts der Umweltauflagen, regulatorischen Zwänge und steigender Treibstoffpreise repräsentieren ältere Turboprop-Flugzeuge und kleine Regionaljets nicht mehr die Zukunft. Genau in diese Lücke stößt Maeve Aerospace vor, ein junges europäisches Unternehmen, das mit seiner MJ500, dem sogenannten Maeve Jet, den Markt revolutionieren möchte. Ein hybrides Elektroflugzeug mit 76 bis 100 Sitzplätzen, das bis zu 40 % weniger Emissionen im Vergleich zu aktuellen Flugzeugen verspricht. Doch hinter dem technologischen Enthusiasmus verbergen sich enorme Herausforderungen.

Gegründet im Jahr 2021 in den Niederlanden mit Sitz auch in Deutschland, reiht sich Maeve Aerospace in die Reihe neuer Unternehmen ein, die die Luftfahrt elektrifizieren wollen. Im Gegensatz zu urbanen Lufttaxis (eVtol) oder Projekten von Batterie-elektrischen Flugzeugen mit einer Reichweite von 200 km, zielt Maeve sofort auf den regionalen Markt ab: Verbindungen von 500 bis 1.500 km, also das Rückgrat des Luftverkehrs in Europa und den USA.

MAEVE Jet

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Mit einem Team aus Ingenieuren von Airbus, Fokker und Rolls-Royce positioniert sich Maeve als ernstzunehmender Außenseiter. Der Flugzeugbauer hat bereits gewichtige Partner gewonnen: Pratt & Whitney Canada (RTX) für den Antrieb, Delta Air Lines für den operativen Support, MHI RJ Aviation Group (ehemals Bombardier CRJ) für die Ingenieursarbeit und sogar SkyWest Airlines, ein amerikanischer Regionalriese, der als Erstkunde unterschrieben hat.

MJ500, ein „Jet“, der keiner ist!

Der Name ist irreführend: Der Maeve Jet ist kein Jet im klassischen Sinne. Es handelt sich um ein hybrides Elektroflugzeug mit verkapselten Propellern (Open-Rotor), eine Technologie, die nach langem Ruhen wegen Lärm- und Zertifizierungsproblemen ein Comeback erlebt.

Seine Triebwerke, die am Heck des Rumpfes angebracht sind, kombinieren eine klassische Turbine mit Elektromotoren, die von Batterien und Generatoren gespeist werden.

Die auf dem Papier angegebenen Werte sind vielversprechend:
• Kapazität: 76 bis 100 Passagiere, je nach Konfiguration
• Reichweite: bis zu 2.685 km (1.450 nm) mit 76 Passagieren
• Reisegeschwindigkeit: Mach 0,75 bis 0,78
• Startmasse: 34 Tonnen
• Startbahn-Länge: 1.500 m beim Start

Das Flugzeug reiht sich damit in dieselbe Kategorie wie die Embraer E-Jets oder die De Havilland Dash 8 ein, verspricht jedoch eine drastische Reduzierung des Verbrauchs. Maeve gibt bis zu 40 % Kraftstoffersparnis bei Kerosin an und ein Potenzial von bis zu 95 % Emissionsreduktion bei Verwendung von nachhaltigen Flugkraftstoffen (SAF).

Moteur du MAEVE Jet

Anders als bei 100 % elektrischen Projekten, die durch die Energiedichte der Batterien limitiert sind, entscheidet sich Maeve für eine Kompromisslösung: den Hybridantrieb. Die Elektromotoren unterstützen die Hauptturbine in den energieintensivsten Phasen (Start, Steigflug), reduzieren den Verbrauch und erlauben eine kleinere Auslegung des Verbrennungsmotors.

Dies bringt jedoch einen großen Nachteil mit sich: die Komplexität. Hybridsysteme erfordern umfangreiche Redundanzen, eine komplexe Kühlung und eine sehr fein abgestimmte Energiemanagementsystematik. All dies sind heikle Herausforderungen für ein Passagierflugzeug.

Kein Einsatz vor 2033?

MAEVE Jet

Derzeit befindet sich die MJ500 noch im Projektstadium. Maeve kündigt den Erstflug für etwa 2029 und die Indienststellung Anfang der 2030er Jahre an. Ein Zeitplan, der optimistisch erscheinen mag. Selbst etablierte Akteure wie Airbus streben mit ihren Wasserstoffprojekten einen Zeitraum um 2035 an. Zudem muss die gesamte Lieferkette erst noch aufgebaut werden: Fabrik, Zertifizierung, Wartung, Finanzierung…

Und genau hier liegt eine große Herausforderung: die Finanzierung. Die Entwicklung eines kommerziellen Flugzeugs kostet mehrere Milliarden Euro oder Dollar. Maeve hat bereits einige Dutzend Millionen eingesammelt, muss aber noch Anleger mit tiefen Taschen gewinnen, um abheben zu können.

Der Himmel der Luftfahrt ist gepflastert mit gescheiterten Projekten. Hoffen wir, dass der von Maeve eines Tages wirklich abheben wird.

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This page is translated from the original post "Maeve Jet, futur avion régional hybride électrique… et à hélices" lang Französisch.

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