Sicherheit: Die USA schreiben zwei Zugangstüren zum Flugzeugcockpit vor
Die Vereinigten Staaten haben die Verpflichtung für Fluggesellschaften, die in ihrem Luftraum operieren, beschlossen, zwei Sicherheitstüren in Flugzeugen zu installieren.
Am Freitag, den 29. August 2025, hat Southwest Airlines einen symbolischen Meilenstein erreicht, indem sie als erste amerikanische Fluggesellschaft ein Passagierflugzeug mit einer „sekundären Cockpit-Barriere“ in Betrieb genommen hat, eine Sicherheitseinrichtung, die in den kommenden Jahren zur Norm werden soll.
Der Eröffnungsflug wurde mit einer kürzlich ausgelieferten Boeing 737 MAX 8 durchgeführt, die bereits mit dieser „secondary cockpit barrier“ ausgestattet ist, einer metallischen, verriegelbaren Trennwand, die hinter der Tür zum Cockpit angebracht ist. Sie schützt die Piloten in Phasen, in denen die Haupttür geöffnet sein muss – beispielsweise wenn einer von ihnen die Kabine aus physiologischen Gründen verlassen muss (um aufs WC zu gehen…).
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Ein neuer Sicherheitsstandard

Dieses System ist eine Fortsetzung der Maßnahmen nach den Anschlägen vom 11. September 2001, die zur flächendeckenden Einführung von gepanzerten Cockpit-Türen führten. Die sekundäre Barriere fügt eine zusätzliche Schutzebene gegen Eindringversuche hinzu. In den Vereinigten Staaten setzte sich die Air Line Pilots Association (ALPA), die wichtigste Pilotenvereinigung, seit langem für die Einführung einer solchen Barriere ein, da sie der Meinung war, dass der Schutz des Cockpits in bestimmten Situationen noch verwundbar bleibt.
Die Federal Aviation Administration (FAA) hatte im Jahr 2023 diese Regel verabschiedet, die diese neue Barriere für neue, in den USA zertifizierte Verkehrsflugzeuge verpflichtend macht. Die Fluggesellschaften haben jedoch bis Juli 2026 Zeit, die Vorschrift umzusetzen.
Boeing und Airbus haben bereits begonnen, dieses System in ihre Produktionslinien zu integrieren, um den Anforderungen der US-Vorschriften gerecht zu werden. Einige Fluggesellschaften, insbesondere amerikanische, sehen in dieser Maßnahme ein zusätzliches Vertrauenssignal für ihre Besatzungen und Passagiere.
Und in Europa?
Die FAA-Regulierung könnte international eine Signalwirkung entfalten. Auf europäischer Seite hat die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) die sekundäre Barriere bisher noch nicht verbindlich vorgeschrieben. Allerdings verfolgen mehrere Fluggesellschaften aufmerksam die Umsetzung in den USA, da die Standardisierung dieser Art von Ausstattung langfristig zu einer globalen Norm werden könnte.
Einige europäische Fluggesellschaften, wie Lufthansa oder Air France-KLM, verfügen bereits über strenge Protokolle zum Schutz des Cockpit-Zugangs, mit Blockierverfahren und Besatzungen, die bei jeder Türöffnung im Einsatz sind. Doch der internationale Sicherheitsdruck könnte Europa dazu bewegen, den regulatorischen Schritt zu gehen und ihre Standards denen der USA anzupassen.
Ein Dilemma aus dem Germanwings-Absturz
Während die sekundäre Barriere den Schutz gegen äußere Eindringlinge verstärkt, wirft sie eine andere heikle Frage auf: das interne Risiko. Am 24. März 2015 machte der absichtliche Absturz des Fluges Germanwings 4U9525 in den französischen Alpen deutlich, welche Gefahr ein bereits im Cockpit befindlicher Pilot darstellen kann. Der Co-Pilot hatte die gepanzerte Tür verriegelt und somit den Zugang des Kapitäns und der übrigen Besatzung verhindert.
Nach dieser Tragödie mit 150 Toten (144 Passagiere und 6 Besatzungsmitglieder) hatte die EASA die sogenannte „two persons in the cockpit“-Regel empfohlen, die vorschreibt, dass mindestens zwei Besatzungsmitglieder ständig im Cockpit anwesend sein müssen. Diese Maßnahme wurde einige Jahre später teilweise gelockert, wobei die Fluggesellschaften im Gegenzug die medizinische und psychologische Überwachung ihrer Piloten verstärkten.
Die Luftfahrtsicherheit steht vor einem Dilemma: das Cockpit effektiv gegen Eindringlinge von außen schützen und gleichzeitig handlungsfähig bei einer Bedrohung von innen bleiben. Ein komplexes Gleichgewicht, das weiterhin die Überlegungen der Aufsichtsbehörden sowohl in den USA als auch in Europa prägen wird. Zumindest bis die Zeit vollständig autonomer Flugzeuge anbricht, die ohne Piloten auskommen.
Wir sind diesem Zeitpunkt nicht mehr fern… vor allem aus wirtschaftlichen Gründen.
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This page is translated from the original post "Sécurité : les USA imposent deux portes d’accès au cockpit d’avion" lang Französisch.
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