Gibt es nichts Wichtigeres als die Größe der Bodenschwellen?
In Frankreich soll es mehr als 450.000 Verkehrsberuhigungen geben. Eine schwindelerregende Zahl, die den Streit widerspiegelt, den sie auslösen.
Kürzlich erkannte der Staatsrat an, dass viele Verkehrsberuhigungen nicht den festgelegten Normen entsprechen. Dennoch wurde den Gemeinden keine Verpflichtung auferlegt, diese zu entfernen. Ein Status quo, der Fragen aufwirft: Ist es sinnvoller, sich über die Höhe einer schlecht konstruierten Verkehrsberuhigung zu empören, als sich zu fragen, warum sie überhaupt existiert?
Denn ein Verkehrsberuhiger, selbst wenn er „illegal“ ist, verfolgt ein klares Ziel: das Tempo zu drosseln. Wenn ein Autofahrer sein Fahrzeug beschädigt oder auf zwei Rädern stürzt, liegt das meist daran, dass er zu schnell unterwegs war oder an genau der Stelle, an der Vorsicht geboten ist, nicht aufmerksam genug war. Keine unnötige Polemik – das Leid der Opfer und die Risiken für Motorradfahrer oder Radfahrer dürfen niemals kleingeredet werden. Aber kann man ein Sicherheitsmittel vernünftigerweise deshalb verurteilen, weil es… seine Aufgabe erfüllt hat?
Frankreich, seine Nörgler und seine Verkehrsberuhigungen…
Die Wahrheit ist differenzierter. Einige Verkehrsberuhigungen werden ohne Überlegung installiert, schlecht gekennzeichnet oder in Zonen mit schlechter Sicht angebracht, und die Folgen können dramatisch sein. In solchen Fällen liegt die Verantwortung logisch bei den Gemeinden oder sogar bei den Bauunternehmen. Doch wie viele Unfälle haben diese Verkehrsberuhigungen im Vergleich zu der Anzahl verhindert, die sie vermieden haben? Diese Statistik gibt es nicht, aber über den positiven Effekt herrscht Konsens.
Statt also in einen vergeblichen Krieg zwischen Pro- und Anti-Verkehrsberuhiger zu verfallen und ein paar den richtigen Riecher habenden Anwälten das Geschäft zu erleichtern, stellen wir eine nützlichere Frage: Wo sollte man für dauerhafte Sicherheit investieren? Die Anpassung von Tausenden von Bodenschwellen an die Normen wird Millionen kosten. Und wenn dieses Geld besser dafür genutzt würde, sie besser zu kennzeichnen, statt sie abzubauen? Ebenso wäre es doch vernünftiger, die eingesparten Mittel zu verwenden, um nachts gefährliche Stellen besser auszuleuchten, gesicherte Leitplanken für Motorradfahrer anzubringen, intelligente beleuchtete Fußgängerüberwege zu installieren oder gefährliche Kurven deutlicher zu kennzeichnen?
Der Verkehrsberuhiger ist nicht der Feind. Improvisation und fehlende ganzheitliche Überlegungen zur Verkehrssicherheit sind es. Statt endlos über die Höhe eines Bodenschwellers zu diskutieren, sollten wir uns zuerst versichern, dass er an der richtigen Stelle steht. Und vor allem dürfen wir nicht vergessen: Der beste Verkehrsberuhiger bleibt der Verstand am Steuer, und dafür gibt es leider keine Norm.
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This page is translated from the original post "N’y a-t-il pas plus important que la taille des ralentisseurs ?" lang Französisch.
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