Ein brutales Ende für Fisker
Mit jedem vergehenden Tag schwanden die Hoffnungen, dass Fisker eine Überlebenslösung finden würde. Das Urteil ist schließlich gefallen.
Fisker hat am Montag Konkurs angemeldet und damit den Weg zu einer einfachen Liquidation geebnet. Das Unternehmen erklärte heute Morgen, dass es den rechtlichen Prozess zum Verkauf seiner Vermögenswerte eingeleitet habe, nicht ohne bedauern zu äußern, dass die begonnenen Verhandlungen mit einem großen Automobilhersteller letztlich gescheitert seien.
Bei der Veröffentlichung der Quartalsergebnisse im Februar hatte Fisker eingeräumt, nicht über genügend Mittel zu verfügen, um ein weiteres Jahr zu überleben. Ein sehr schwacher Hoffnungsschimmer bestand noch bei Gesprächen im Mai mit einem Investor, doch die angekündigten Beträge waren bei weitem nicht ausreichend, um die enormen Verluste des Herstellers zu decken.
Keine Gnade für die Schwächsten
Sein bisher einzig verkauftes Fahrzeug ist der elektrische SUV Fisker Ocean. Im vergangenen Jahr wurden etwa 10.000 Exemplare produziert, doch nur die Hälfte davon fand Abnehmer. Selbst zum Preis von 20.000 Dollar, also einem Drittel des Listenpreises, blieben die zuletzt produzierten Exemplare auf Lager. Wer hätte schon ein Auto gekauft, von dem man wusste, dass der Hersteller in großen finanziellen Schwierigkeiten steckt? Obwohl das Design des Fahrzeugs einstimmig gelobt wurde, litt es unter wütenden und manchmal sehr übertriebenen Kritiken bezüglich der Verarbeitungsqualität. Der sehr populäre amerikanische YouTuber Marques Brownlee veröffentlichte ein Video mit dem schlichten Titel: „Das ist das schlimmste Auto, das ich je zum Testen hatte. Kauft nicht den Fisker Ocean“. Besseres Werbematerial lässt sich kaum vorstellen. Das Video, das den Fisker-Aktienkurs nach Veröffentlichung deutlich sinken ließ, hat bisher bereits 5,7 Millionen Aufrufe gesammelt.
Henrik Fisker hat stets sehr ehrlich die Kinderkrankheiten des Ocean eingeräumt, war aber überzeugt, dass diese auf schlechte Interaktionen zwischen den Softwarekomponenten zurückzuführen seien, die leicht durch Updates behoben werden könnten.
Es gab also kein Wunder, und der Krieg der großen Hersteller hat ein Opfer gefordert – vielleicht das vielversprechendste und verdienteste. Es wäre jedoch überraschend, wenn das Unternehmen, nun von seinen Schulden befreit, keinen Käufer fände. Ein kleiner Hersteller könnte von dieser Technologie profitieren, um kostengünstig und vor allem sehr schnell ein 100 % elektrisches Fahrzeug zu entwickeln. Doch es wird sicherlich kein Fisker mehr sein.
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This page is translated from the original post "Une fin brutale pour Fisker" lang Französisch.
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