Stromtarif: Ist es (endlich) günstiger, sein Auto aufzuladen?
Nach dem spekulativen Anstieg der Strompreise in diesem Winter vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine scheint sich eine Rückkehr zur Normalität abzuzeichnen.
Die Betrogenen, zählt euch! Seit die Finanzmärkte in Europa die Kontrolle über den Energiemarkt übernommen haben, ist die Spekulation eingezogen, mit der direkten Folge eines gigantischen Betrugs zum Nachteil der Verbraucher. Im Winter 2022-2023 sind die Preise explodiert, was den Staat dazu zwang, eine Preisschutzmaßnahme einzuführen, die die Erhöhung auf 15 % statt der tatsächlichen 120 % begrenzte. Allerdings führen die Milliarden Euro an Entschädigungen für diese Preisschutzmaßnahme zu Schulden… und somit zu künftigen Steuern! Um das besser zu verstehen: EDF ist heute gezwungen, seinen Strom günstig an die Konkurrenz zu verkaufen… und diesen dann zu Höchstpreisen am Markt zurückzukaufen, um seine Kunden zu beliefern. Spekulation und Dummheit in ihrer schlimmsten Form, da Grunddienstleistungen eigentlich von solchen Marktlogiken ausgenommen sein sollten.
Derzeit liegt der Preis pro kWh für Privatkunden bei 0,2062 Euro im Tarif Bleu. Für diejenigen mit der Option „Niedertarifzeiten“ (höhere Jahresgebühr) fällt dieser Preis auf 0,1615 Euro/kWh für acht Stunden täglich… steigt aber auf 0,2228 Euro/kWh für den Rest des Tages. Es lohnt sich also, genau zu rechnen, wenn man sein Auto nachts aufladen möchte.
Zum Beispiel kostet das Aufladen eines Renault Megane EV40 (also 40 kW Kapazität) zu Hause maximal zwischen 6,46 Euro und 8,90 Euro (da der Akku nie zu 100 % geladen wird), um damit etwa 300 km zurückzulegen. Ein vergleichbares Fahrzeug mit Verbrennungsmotor, das etwa 6 Liter/100 km verbraucht, würde für diese Strecke etwa 34 Euro kosten.

Die Sache wird komplizierter, sobald man nicht mehr zu Hause lädt. Allerdings beginnt der Rückgang der Energiepreise an den Märkten sich „an der Steckdose“ bemerkbar zu machen. Wie beim Benzin sind Preiserhöhungen sofort spürbar, Preisrückgänge hingegen sehr langsam… Vielleicht wäre es sinnvoll, in Frankreich eine Aufsichtsbehörde einzurichten, um missbräuchliche Geschäftspraktiken zu regulieren.
Die großen Akteure in Frankreich beobachten sich natürlich gegenseitig: Tesla, Ionity, Allego, TotalEnergies, Electra, Carrefour, Lidl oder Casino. Trotz allem gibt es enorme Preisunterschiede je nach Tarif mit oder ohne Abonnement. Auch hier ist das Konzept zu kritisieren, da es im Bereich fossiler Kraftstoffe nicht existiert. Bei Tesla liegt der kWh-Preis zum Beispiel für Abonnenten wieder bei 39 Cent und für Nicht-Abonnenten bei 51 Cent. Noch schlimmer bei Ionity: 49 Cent für Abonnenten und 69 Cent für alle anderen. In beiden Fällen wird das Laden eher als eine „notfallmäßige“ Gelegenheit betrachtet, da Kunden bisher kaum eine Wahl haben, wo sie laden können, aufgrund eines zu dünn ausgebauten und wenig wettbewerbsfähigen Ladestationsnetzes. Zum Glück sollte sich dies schnell zugunsten der Kunden ändern, besonders durch die Vermehrung kostenloser Ladeangebote bei einigen Händlern des Einzelhandels oder der Hotellerie, wenn man dort einkauft.
Abschließend kann das Laden desselben Renault Megane EV40 bei Ionity 27,60 Euro kosten, aber Achtung bei der Berechnung. Da das Laden hauptsächlich an Schnellstraßen erfolgt, sinkt die Reichweite des französischen Modells auf etwa 200 km. In diesem Fall wird der Verbrenner wieder interessanter. Die Suche nach den richtigen Ladestationen wird schnell zur kommerziellen Herausforderung für Besitzer von Elektroautos.
AUCH LESEN: Strecke Paris-Marseille: Welche Tesla Model 3 wählen?
This page is translated from the original post "Tarif électricité : est-ce (enfin) moins cher de recharger sa voiture ?" lang Französisch.
Wir empfehlen Ihnenauch:
Weitere Artikel auch
