FAR-A-DAY, der französische Anhänger, der 300 km Reichweite hinzufügt
Das französische Startup FAR-A-DAY, spezialisiert auf E-Mobilität, wird 2026 einen „Batterie“-Anhänger auf Autobahnen in Betrieb nehmen.
Die elektrische Mobilität schreitet voran, steht jedoch einem hartnäckigen Paradoxon gegenüber: Die erschwinglichen Autos (unter 30.000 Euro bis heute) bieten eine begrenzte Reichweite auf der Autobahn, während Langstreckenmodelle teuer, schwer und energieintensiv bleiben.
Das junge französische Startup FAR-A-DAY, das offiziell im November 2025 gegründet wurde, behauptet, eine Lösung gefunden zu haben, um dieses strukturelle Hindernis zu überwinden. Sein Name, ein gewollter und cleverer Hinweis auf Michael Faraday, ganz zu schweigen von der Doppeldeutigkeit „far-a-day“ („weit an einem Tag“), spiegelt bereits seine Ambition wider: den Fahrern zu ermöglichen, lange Strecken zurückzulegen, ohne viel Zeit an einer Ladestation zu verlieren.
Die Idee: Ein abnehmbarer und fahrbarer externen Akku, der in nur zwei Minuten 60 kWh hinzufügt, was mehr als 300 km echte Reichweite entspricht. Ein Versprechen, das, sofern es sich bewahrheitet, die Art und Weise, wie ein Elektrofahrzeug genutzt wird, grundlegend verändern könnte.

Einer der interessantesten Punkte des Konzepts ist seine Relevanz für kleine Elektroautos, insbesondere solche, deren Schnellladung um etwa 30 bis 50 kW begrenzt ist. Diese Modelle sind auch diejenigen, die auf der Autobahn am meisten leiden: Ein e-208 benötigt beispielsweise fast 30 Minuten, um 100 bis 150 km Reichweite wiederzuerlangen, was den Fahrer zwingt, während einer langen Fahrt häufig Pausen einzulegen. Der mobile Akku von FAR-A-DAY kehrt diese Logik um: Anstatt darauf zu warten, dass das Auto lädt, wird die Reichweite dem Fahrzeug zur Verfügung gestellt.
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Zu schön, um wahr zu sein?
Der Prototyp, nah an einem kompakten Anhänger mit 500 kg, wird hinten am Fahrzeug über eine spezielle Anhängerkupplung befestigt, die im Voraus installiert werden muss. Die Gründer heben den entscheidenden Vorteil einer mühelosen Installation hervor, während die Schnellladung immer noch längere Stopps von 20 bis 40 Minuten je nach Modell erfordert. Die ersten Prototypen haben insgesamt 200.000 Kilometer an Tests zurückgelegt, ein signifikanter Umfang, der beweist, dass das Konzept erprobt ist.
FAR-A-DAY bietet jedoch nicht nur ein Produkt an: Das Startup plant ein Netzwerk von speziellen Stationen, die am Eingang von Autobahnen installiert werden und teilweise mit Photovoltaikmodulen betrieben werden. Nach einer Buchung über eine App holt der Fahrer seinen Akku ab, befestigt ihn in 2 Minuten und gibt ihn später weiter oder am Zielort ab. Der erste angestrebte Korridor wird Paris mit Bordeaux ab 2026 verbinden, bevor 2027 30 Stationen eröffnet werden, die 80 % der Langstreckenfahrten in Frankreich abdecken sollen.

Der Service ermöglicht es auch, den Gebrauchtwagenmarkt zu revitalisieren, dessen alternde Batterien eine natürliche Leistungsdegradierung auf Langstrecken erleiden. Für diese Fahrzeuge ist das Versprechen, „sofort“ 300 km Reichweite zurückzugewinnen, besonders attraktiv.
Und was ist mit dem Preis von FAR-A-DAY?
„Die Franzosen müssen keine teuren Modelle mehr kaufen, um lange Strecken elektrisch zu fahren“, sagt Arthur Darde, CEO, und verteidigt die Idee einer Trennung zwischen Reichweite und Kaufpreis. Der Ansatz ist auch in einer Logik der Sparsamkeit angesiedelt: eine kleine Batterie für den Alltag, eine temporäre Erweiterung für Wochenenden oder Ferien.

Trotz seines Interesses wirft das Konzept dennoch mehrere wesentliche Fragen auf. Die erste betrifft die reale Kompatibilität mit dem gesamten Elektrofahrzeugpark: Jedes Fahrzeug hat seine eigene Batteriearchitektur, seine Kommunikationsprotokolle und seine internen Sicherheitsmechanismen.
Hinzu kommen Fragen zum Fahrverhalten: 500 kg zusätzlich am hinteren Überhang sind nicht unerheblich, auch wenn FAR-A-DAY verspricht, ein System patentiert zu haben, das ein transparentes Fahren, einschließlich Rückwärtsfahren, ermöglicht. Unabhängige Tests werden unerlässlich sein, um Auswirkungen auf Stabilität, Verbrauch oder Bremsleistung zu überprüfen.
Schließlich hängt der Erfolg des Modells von der Schnelligkeit des Ausbaus der Stationen und den Preisen ab. FAR-A-DAY verspricht Preise für den Service, die vergleichbar sind mit denen einer Ladung auf der Autobahn, jedoch ohne Wartezeit. Das Argument ist verlockend, das muss man zugeben. Was die Montage der Anhängerkupplung angeht, verspricht das Startup, dass sie für die Early Adopters kostenlos und schnell sein wird.
All dies wird 2026 überprüft werden müssen, wenn der Service wirklich bereitgestellt wird.
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This page is translated from the original post "FAR-A-DAY, la remorque française qui rajoute 300 km d’autonomie" lang Französisch.
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