Anne Hidalgo setzt sich durch und bestätigt Tempo 50 auf dem Périphérique

Kaum ist die olympische Flamme erloschen, scheint Anne Hidalgo nicht entschlossen, die mediale Bühne zu verlassen, und sattelt ihr liebstes autophobes Steckenpferd.

Anne Hidalgo ist eine durchsetzungsstarke Politikerin, das lässt sich kaum bestreiten. In Ermangelung einer Regierung hat die Bürgermeisterin von Paris zahlreiche einseitige Entscheidungen getroffen, ohne eine öffentliche Anhörung oder auch nur eine Stellungnahme einzuholen ! Kein Minister, der sie stört, und ein vom sportlichen Opium berauschtes Volk – die Gelegenheit war zu verlockend. Dauerhafte Anbringung der olympischen Ringe am Eiffelturm, Fußgängerzonen auf der Concorde oder dem Trocadéro, Verdreifachung der Parktarife für Fahrzeuge mit einem Gewicht von über 1600 kg, Umwandlung der Voies PARIS 2024 in Fahrgemeinschaftsspuren… Und das alles natürlich mit lautstarker Kommunikation.

Letzte Entscheidung, und keine geringe: wird die Geschwindigkeit auf dem périphérique am 1. Oktober von 70 auf 50 km/h gesenkt. Eine Spur wird für Fahrgemeinschaften und den öffentlichen Verkehr reserviert und 20 km/h weniger – das wird sehr schön, von Tür zu Tür zu kommen.

Die Pariser Bürgermeisterin stützt sich auf eine Reihe von Berichten, die eine Verringerung der Verschmutzung und der Lärmbelästigung hervorheben, wenn ein Auto mit 50 km/h statt 70 km/h fährt. Eine Binsenweisheit, die die Zehntausenden Euro nicht rechtfertigt, die an wohlmeinende Experten gezahlt wurden, um suggestive Fragen zu beantworten. Erinnern Sie sich an das Referendum über SUVs in Paris? Sie behauptet außerdem, die Durchschnittsgeschwindigkeit liege bereits unter 50 km/h… natürlich ist es schwer, Geschwindigkeitsrekorde aufzustellen, wenn der Ring regelmäßig verstopft ist! Demagogie, wenn sie uns erst einmal gepackt hat.

Aber man vergisst dabei, dass mehr als eine Million Fahrzeuge täglich auf dem périphérique unterwegs sind, was ihn zu einer der meistbefahrenen Verkehrsadern Europas macht. Welche Auswirkungen wird das auf den Verkehr in der Île-de-France haben? Keine Ahnung. Kann die Bürgermeisterin von Paris ohne Abstimmung mit den anderen Städten der Île-de-France eine solche Entscheidung durchsetzen? A priori nein, denn eine solche Entscheidung fällt in den Zuständigkeitsbereich der Präfektur von Paris. Staat und Präfektur haben sich bereits gegen dieses Vorhaben der Geschwindigkeitsreduzierung positioniert. Also wer hat das letzte Wort? Die Vernünftigeren oder diejenige, die am lautesten schreit?

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