Synthetischer Kraftstoff: Wird er 2035 von der EU erlaubt? (Update)

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Synthetischer Kraftstoff - Europa - Titelbild

Die Europäische Union erklärte am Dienstag, dass ihr Verbot des Verkaufs neuer Autos ab 2035 trotz deutscher Einwände beschlossen werde.

Nach wochenlangen internen Protesten hat die Europäische Union heute verkündet, dass sie ihr Verbot des Verkaufs neuer Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor ab 2035 umsetzen werde. Deutschland hatte seit Mitte März darüber verhandelt und eine Ausnahmeregelung für CO2-neutral bilanzierte Fahrzeuge, die mit synthetischem Kraftstoff („E-Fuel“) fahren, gefordert. Ein separater Gesetzentwurf, der 2024 geprüft wird, ermöglicht es dem Land, seine Argumente darzulegen.

Anekdotisch hatte Frans Timmermans, der EU‑Kommissar für Umwelt, die Zulassung von E‑Fuels am Samstag auf Twitter angekündigt. Es war zum Teil der Druck der deutschen Hersteller, der die in Belgien ansässige Institution zum Einlenken brachte. Am Dienstag jedoch erklärte die Institution, sie werde ihren ursprünglichen Kurs fortsetzen, da die Herausforderungen für den Planeten dies erfordern.

Die EU hatte letzten Monat tatsächlich ein Gesetz verabschiedet, das den Verkauf von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor ab 2035 verbietet. Dadurch werden die Autohersteller gezwungen sein, ihre Elektrofahrzeuge zu entwickeln, um die Verbrenner bis Mitte des nächsten Jahrzehnts zu ersetzen.

Welche Folgen für den europäischen Automarkt?

Die Europäische Union hatte letzten Monat einen Meisterstreich gelandet, indem sie das Gesetz verabschiedete, das den Verkauf der folgenden Neufahrzeuge ab 2035 verbietet: 

  • Benzin
  • Diesel
  • E85
  • Autogas (LPG)
  • Erdgas (CNG)
  • Hybride
  • Plug‑in‑Hybride

Der synthetische Kraftstoff, den Deutschland in großem Maßstab entwickeln will, ist theoretisch klimaneutral, da er genauso viel CO2 in die Atmosphäre abgibt, wie bei seiner Herstellung eingespart wird. Eine mögliche Lockerung des europäischen Gesetzes zum Verkaufsverbot von Verbrennern würde die Entwicklung dieses synthetischen Kraftstoffs ermöglichen. Er wird teilweise aus Wasserstoff und Strom hergestellt. Auch wenn dieser Kraftstoff theoretisch in den bereits auf dem Markt befindlichen Verbrennern verwendet werden kann, im Gegensatz zu Batterien von Elektroautos, löst er nicht die Probleme der Treibhausgasemissionen.

In jedem Fall ist noch nichts verloren: Die EU kann die Karte der Abgasnorm Euro 7 spielen, um den Markt zu zwingen, sich ihren Vorgaben zu beugen. Letzten Monat hat der Verband der europäischen Automobilhersteller (ACEA) dazu aufgerufen, nicht alle neuen Fahrzeuge nach der strengeren Euro‑7‑Norm statt nach Euro 6 zu verpflichten.

Der Verband wies auf die Probleme sehr schadstoffreicher Fahrzeuge hin, die derzeit auf europäischen Straßen unterwegs sind. Die Hersteller hingegen wollen weiter Fahrzeuge entwickeln, die mit einem zwar weniger, aber dennoch weiterhin umweltschädlichen synthetischen Kraftstoff betrieben werden. Ist das nicht, als wolle man die Butter und das Geld für die Butter zugleich haben?

Weiterlesen: Verbrenner: die Realität vor Ort im Angesicht des Verbots 2035

This page is translated from the original post "Carburant de synthèse : autorisé par l’UE en 2035 ? (MàJ)" lang Französisch.

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