Diese europäischen Städte, in denen Autos verboten sind

Der Weg zu autofreien Stadtzentren ist geradlinig, aber steil. Einige Städte haben diesen Schritt jedoch bereits gewagt.

Den ewigen Nörglern, den Unzufriedenen und all jenen, die glauben, anderswo sei das Gras grüner, ohne sich die Zeit zu nehmen, nachzusehen, ob das wirklich stimmt, zum Trotz: Europäische Städte sind Vorreiter im Kampf für das Verschwinden von Autos in den Stadtzentren. Und das aus gutem Grund, denn sie gehören zu den besten der Welt, was die öffentlichen Verkehrsnetze betrifft. Dennoch, seien wir realistisch, das Auto ist in den meisten städtischen Gebieten weiterhin König. Trotzdem führen einige Gemeinden, von kleinen Städten bis zu großen Ballungsräumen, stillschweigend eine Revolution an, die versucht, den öffentlichen Raum zurückzugeben, wie er in nicht allzu ferner Vergangenheit ohne Autos war.

Venedig – Italien

Venedig erlaubt keine Autos, und zwar aus dem einfachen Grund, dass sie gar nicht möglich sind! Ihr Netz aus engen Gassen wurde in einer Zeit entworfen, als das größte mobile Vehikel noch ein Pferdewagen war. Mit 438 Brücken und 183 Kanälen akzeptiert die Stadt, die auf einer Lagune gebaut ist, nicht einmal Fahrräder, was sie zum größten fußgängerfreundlichen urbanen Gebiet Europas macht.

Pontevedra – Spanien

Im Jahr 1999 traf Bürgermeister Miguel Anxo Fernandez Lores eine drastische Entscheidung, um seine Stadt Pontevedra zu einem leuchtenden Beispiel für vorbildliche Stadtplanung zu machen. Mit 80.000 Einwohnern gelang der Stadt der Übergang zur Fußgängerzone ohne größere Widerstände, da dieser Schritt als selbstverständlich angesehen wurde. Heute ist sie die sicherste Stadt Spaniens für Fußgänger.

Louvain-la-Neuve – Belgien

Die 1969 erbaute Neustadt, um die Katholische Universität Louvain-la-Neuve unterzubringen, entschied sich mitten im Boom des Individualverkehrs für die Fußgängerzone. Sie beherbergt unter anderem das berühmte Hergé-Museum, den Schöpfer des Journalisten Tim und Struppi. Kein Punkt der Stadt liegt mehr als 10 Minuten zu Fuß von einem Parkplatz entfernt.

Rovinj – Kroatien

Dieses Juwel der Adria, weniger bekannt als Dubrovnik, aber ebenso bezaubernd, ist die größte Fußgängerzone Kroatiens. Die Geschäfte und Hotels der Altstadt setzen weitgehend Golfcarts für die letzten Meter von den am Stadtrand gelegenen Parkplätzen ein.

All diese Beispiele verdeutlichen eine Tatsache. Das Verbot des Autoverkehrs ist nur möglich, wenn die Ersatzmöglichkeiten auf einem zufriedenstellenden Niveau sind. Die Stadtverwaltung von Paris sei nur als Beispiel genannt, die ihr hervorragend ausgebautes öffentliches Verkehrsnetz ständig lobt, um die Vielzahl von Autofahrverboten zu rechtfertigen. Ja, Île de France Mobilités bietet ein umfangreiches Verkehrsmittelnetz, aber wie viele davon sind für Menschen mit Behinderungen, Kinderwagen oder Fahrräder zugänglich? Ein Leben ohne Auto erfordert ein Mindestmaß an Aufwand… und Intelligenz.