Ryanair verlässt drei Flughäfen in Frankreich: Endlich!
Warum der Rückzug der Billigfluggesellschaft Ryanair aus mehreren französischen Flughäfen, ohne Erpressungsfondo, eine Chance und keine Bedrohung ist?
Mit großen Sensationsankündigungen hat Ryanair seinen teilweisen Rückzug vom französischen Markt mit der Schließung seiner Basen in Bergerac, Brive und Straßburg angekündigt. Dies bedeutet die Streichung von 25 Linien und den Wegfall von 750.000 Sitzplätzen im Angebot für den Winter 2025-2026. Eine Entscheidung, die auf die Erhöhung der Solidaritätssteuer auf Flugtickets (TSBA) zurückzuführen ist, die von 3 auf 7,51 € pro Passagier in der Economy Class steigt. Haben Sie „lächerlich“ gesagt?
Anstatt diesem Druck nachzugeben, hat Frankreich alles zu gewinnen, wenn es seinem Sozialmodell treu bleibt. Denn hinter den Billigtickets verbirgt Ryanair eine Strategie, die das wirtschaftliche, soziale und territoriale Gefüge des Landes schwächt. Und da die Natur ein Vakuum nicht mag, könnte der Rückzug dem Wettbewerb mehr Luft verschaffen – insbesondere für Fluggesellschaften, die sich an die Regeln halten.
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Ryanair: eine Billigwirtschaft… aber zu welchem Preis?
Ryanair hat sich als Vorreiter des Low-Cost-Flugverkehrs etabliert. Doch ihr Modell beruht auf drei fragwürdigen Säulen:
• Minimale soziale Bedingungen: lange Tradition der Umgehung lokaler Arbeitsgesetze, Nichtanerkennung von Gewerkschaften, im Ausland basierte Verträge, Druck auf die Crews und wiederholte Arbeitskonflikte. 2013 wurde die Gesellschaft in Marseille wegen Schwarzarbeit verurteilt.
• Abhängigkeit von öffentlichen Subventionen: An zahlreichen Regionalflughäfen ist Ryanair nur dank lokaler Förderungen oder Gebührennachlässen präsent. Wenn eine Unterstützung wegfällt oder eine Steuer erhöht wird, haut die Gesellschaft einfach ab, so wie sie es jetzt tut.
• Offene wirtschaftliche Erpressung: Ryanair wirft der französischen Regierung in ihrer Mitteilung vor, „den Tourismus und die regionale Anbindung zu schädigen“. Tatsächlich handelt es sich vor allem um eine Druckstrategie gegenüber den Behörden, um günstigere steuerliche Bedingungen zu erzwingen.
Frankreich braucht sich für sein Sozialmodell nicht zu schämen. Im Gegenteil, es gilt, es zu schützen. Den Forderungen eines Akteurs wie Ryanair nachzugeben, dessen Chef Michael O’Leary über ein Vermögen von schätzungsweise mehr als einer Milliarde Euro verfügt, würde die Rechte der Beschäftigten im Luftverkehr schwächen, ein Wettrennen um die geringsten sozialen und steuerlichen Standards fördern und die regelkonformen Fluggesellschaften schwächen.
Es ist kein Zufall, dass Akteure wie Transavia, Volotea oder Air France trotz teilweise geringerer Margen weiter vor Ort präsent sind: Sie halten sich an die französischen Rechtsvorschriften, verhandeln mit Gewerkschaften und zahlen ihre Steuern vor Ort. Mit einem Wort: Sie spielen fair.
Der Rückzug von Ryanair: eine verkappte Chance
Hinter der spektakulären Ankündigung über den Wegfall von 750.000 Sitzplätzen steckt eine grundlegendere Wahrheit: Ryanair ist nicht unentbehrlich. Ihr Geschäftsmodell ist instabil, opportunistisch und langfristig wenig verlässlich. Wenn sie geht, hinterlässt sie eine Lücke… die andere füllen können.
Die verlassenen Gebiete können ihre Luftfahrstrategien neu ausrichten. Statt einen unsicheren Anbieter zu subventionieren, können sich die Regionen nachhaltigen Projekten zuwenden, etwa der Entwicklung intermodaler Angebote, starken regionalen Hubs oder Vereinbarungen mit verlässlichen Transporteuren.
Die von Ryanair aufgestellte Drohung ist eine Nebelkerze. Die Erhöhung der Ticketsteuer, die solidarische Projekte finanziert, ist weder übermäßig noch ungerecht. Zumal sie auch für konkurrierende Fluggesellschaften gilt, sodass es für Ryanair keinen Wettbewerbsnachteil gibt. Das Argument ist somit trügerisch.
Zieht Ryanair aus anderen, weniger rühmlichen Gründen für ihr Image ab?
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