Polen, Symbol eines gescheiterten Stromumbruchs
Als eines der dynamischsten Länder Osteuropas hatte Polen, das Land der Autoliebhaber, eigentlich alles, um erfolgreich zu sein.
Die PSNM (Polnischer Verband für Neue Mobilität) zieht eine düstere Bilanz des Elektromobilitätsmarktes in Polen. Das Jahr 2024 markiert eine negative Wende für die Elektromobilität in Polen, mit einem beispiellosen Rückgang der Zulassungen von 100 % elektrischen Fahrzeugen. Der Absatz von Elektro-Pkw (BEV) sank im Vergleich zu 2023 um 3,5 %, und bei leichten Nutzfahrzeugen gab es einen Rückgang von 29 %. Mit einem BEV-Marktanteil von nur 3 % gehört Polen zu den Schlusslichtern der Europäischen Union, nur Kroatien und die Slowakei liegen noch zurück.
Die vorzeitige Aussetzung des Programms „Mój Elektryk 1.0“, das in der Form dem französischen Ökobonus ähnelt und durch eine als ungeeignet und schlecht konsultiert bewertete Version 2.0 ersetzt wurde, bremst die Marktentwicklung aus. Laut der PSNM drohen die Mängel der neuen Regelung den Großteil der zugewiesenen 1,6 Milliarden PLN, also knapp 400 Millionen Euro, zu verbrauchen. Dennoch bieten die angekündigten Subventionen für Elektro-Lkw und deren Ladeinfrastruktur mit einem Budget von 6 Milliarden PLN eine Chance, den Sektor wiederzubeleben und die Anforderungen der AFIR (Verordnung zu alternativen Kraftstoffen der EU) zu erfüllen.
Die PSNM hebt außerdem erhebliche Defizite bei der Infrastruktur hervor. Die Einhaltungsrate der europäischen Vorgaben für 2025 und 2027 ist extrem niedrig: 9 % für das Hauptnetz und 3,5 % für städtische Gebiete. Für schwere Nutzfahrzeuge liegt sie nahezu bei null. Darüber hinaus bremsen ungünstige öffentliche Ausschreibungen und langwierige Verwaltungsverfahren den Ausbau von Ladestationen.
In städtischen Gebieten bleibt die Lage besorgniserregend. Die Zulassungen von Elektro-Bussen sind um 41 % eingebrochen, mit lediglich 178 neu registrierten Fahrzeugen im Jahr 2024. In 19 der 37 Großstädte machen öffentliche Schnellladestationen weniger als 20 % der verfügbaren Ladepunkte aus.
Das Fehlen einer kohärenten nationalen Strategie für Elektromobilität und das Fehlen klarer wirtschaftlicher Ziele gefährden die Zukunft des Sektors. Angesichts der aktuellen Herausforderungen droht Polen im Jahr 2025 weiter ins Stocken zu geraten.
AUCH LESENSWERT: Das polnische Elektroauto hat einen schweren Stand
This page is translated from the original post "La Pologne, symbole d’une transition électrique ratée" lang Französisch.
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