Der chinesische Dongfeng und die Tugenden des Lokavorismus

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Dongfeng Italie

Der chinesische Automobilkonzern Dongfeng steht kurz davor, den Bau eines Automobilwerks in Italien zu genehmigen.

Während der italienische Hersteller Fiat einige Produktionen ins Ausland verlagert und von der italienischen Regierung kritisiert wird, bereitet sich der chinesische Dongfeng darauf vor, sich im Stiefel Europas niederzulassen. Wird die Welt verrückt? Ein wenig sicherlich, aber vor allem sind wir mitten in einer locavoren Welt angekommen. Diese immer stärker werdende Bewegung fördert den Konsum von Waren, die in einem begrenzten Umkreis um den eigenen Wohnort hergestellt werden. Ursprünglich bezog sich das auf saisonales Obst und Gemüse, doch schnell kamen Fleisch-, Milchprodukte und schließlich alle Lebensmittel dazu. Aber warum sich nur auf Lebensmittel beschränken? Ist es zum Beispiel sinnvoll, ein Auto in China zu produzieren und es dann auf einem Schiff, das Tonnen von Treibstoff verbrennt, über die halbe Welt zur französischen Niederlassung in Trifouillis-les-Oies zu transportieren? Laut der Europäischen Kommission: Nein! Darum hat sie kürzlich die Zölle auf den Import chinesischer „Null-Emissionen“-Autos, die auf der Straße unterwegs sind, aber bei der Ankunft in Frankreich „hohe Emissionen“ verursachen, erhöht. Die USA machen es genauso, Kanada wird bald folgen und… China wird sicherlich dasselbe mit in anderen Ländern produzierten Autos tun. Ja, die Automobilwelt wird tatsächlich locavorer. Zwar gezwungen, aber die Bewegung ist gesetzt.

Dongfeng blickt in die Welt von morgen

Deshalb plant Dongfeng, jährlich 100.000 Fahrzeuge in Italien zu produzieren. Eine lokale Produktion ohne Steuern, also wettbewerbsfähig, und eine kluge Investition für die Zukunft. Warum produziert Fiat nicht in Italien? Der italienische Hersteller setzt vor allem auf die Ressourcen der Stellantis-Allianz, die spezielle Werke für jeden Modelltyp besitzt. So werden kleine Autos wie der Fiat 500 in Polen hergestellt. Das bleibt letztlich locavor, da es auf europäischem Boden geschieht, ärgert aber Giorgia Melonis Umfeld… die nur zu schnell vergessen, dass Stellantis derzeit der einzige Automobilkonzern ist, der in Italien produziert! Undankbar…

In den kommenden Jahren werden daher chinesische Hersteller auf europäischem Boden Fuß fassen, wie BYD in Ungarn. Ebenso müssen Europäer und Amerikaner in China produzieren, um den Zöllen aus Peking zu entgehen. Doch lassen Sie uns kurz die globale Situation analysieren. Ein Hersteller von Elektroautos produziert seine Modelle bereits auf drei Kontinenten: Europa, Asien und Amerika! In Fremont, Kalifornien, in Berlin, Deutschland, und in Shanghai, China. Sein Name? Natürlich Tesla! Ein Hersteller, den man liebt, zu hassen, der jedoch von einem Visionär geleitet wird, der die Umweltfragen vor allen anderen verstanden hat. Denn bei aller Ironie ist locavor zu sein nicht protectionistisch, sondern vor allem ein respektvoller Akt gegenüber der Umwelt.

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This page is translated from the original post "Le chinois Dongfeng et les vertus du locavorisme" lang Französisch.

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