Tesla Opfer eines massiven Diebstahls

Die Giga Tesla in Berlin mag zwar ein hochmodernes und sicheres Werk sein, doch einem groß angelegten Diebstahl konnte sie nicht entgehen.

Der Raub könnte zum Schmunzeln bringen, wäre er nicht so umfangreich, dass Tesla zu energischen Gegenmaßnahmen gezwungen wurde. Streiks, Belästigungen, Arbeitsunfälle… der Alltag in einer solchen Industrieeinheit ist alles andere als ruhig, aber man würde sicherlich nicht erwarten, dass ein Problem mit fehlenden Tassen solche Ausmaße annimmt. Doch es geht immerhin um 65.000 verschwundene Tassen! Statistisch bedeutet das, dass im Durchschnitt jeder Berliner Tesla-Mitarbeiter fünf Ikea-Tassen bei sich zu Hause hat… Wir alle haben schon einmal einen Aschenbecher oder einen Stift mitgenommen, die ein Andenken an einen besuchten Ort sind. Ein kleiner, harmloser Diebstahl, um sich eine kleine Erinnerung zu bewahren. Aber bei den Berliner Tassen handelt es sich nicht um die sehr schönen, isolierten Sammlertassen für 35 Euro mit Tesla-Logo, sondern um gewöhnliche Behälter, die in großen Mengen bei IKEA gekauft wurden. Modelle für ein paar Cent ohne jeden besonderen Wert.

Die Tesla-Tasse, die den Wald voller Ärger verdeckt

Bei einer hitzigen Mitarbeiterversammlung drohte der Werkleiter damit, sämtliches Zubehör und Besteck aus den Pausenräumen zu entfernen, falls die Diebstähle nicht aufhören würden. Wenn dann noch Ungeschicklichkeit ins Spiel kommt, ist das nie gut, denn er bekam selbstverständlich eine unnachgiebige Salve von den Arbeitnehmervertretern zu hören, die ihm das Missverhältnis zwischen dem Wert der Beute und den Gewinnen des Unternehmens vor Augen führten. Man fragt sich, ob die Gewerkschaften nicht irgendwie damit zu tun haben.

Diese Geschichte wäre unbedeutend, wenn sie nicht in einem Kontext großer Spannungen rund um den Standort stattfinden würde. Prioritäres Ziel von Umweltaktivisten wurde das Werk bereits wegen eines elektrischen Sabotageakts mehr als eine Woche lang stillgelegt. Zudem hat der Tesla-CEO Elon Musk seine Absicht bekanntgegeben, 10 % der Stellen von den rund 12.000 am deutschen Werk abzubauen. Die Drohung, den Arbeitsplatz zu verlieren, wiegt viel schwerer als die, die eigene Tasse zur Arbeit mitbringen zu müssen.

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