Werden die Tesla Model X und Model S bald aus dem Katalog gestrichen?

Der Zusammenbruch der Verkäufe von Tesla Model X und Model S macht ihre Präsenz für den amerikanischen Hersteller kostspieliger als profitabel.

Die Veröffentlichung der Verkaufszahlen des 2. Quartals 2024 von Tesla bestätigt eine leichte geschäftliche Schwäche aufgrund eines zunehmenden Wettbewerbs, der Marktanteile frisst. Der Hersteller hat es nie gewohnt, die genaue Verkaufszusammensetzung nach Modellen detailliert darzustellen.

Tesla bevorzugt es, sie nach Familien zusammenzufassen: Model Y / Model 3… und die anderen. Damit sind nun der Cybertruck, Model S und Model X gemeint, zwei ältere Fahrzeuge, die seit über 10 Jahren verkauft werden. Sicherlich haben sie viele Updates erhalten, sowohl elektronisch als auch im Design, aber die Alterserscheinungen sind nicht zu übersehen. Und der Kunde, bereit, mehrere zehntausend Euro oder Dollar auszugeben, bevorzugt Neuheiten. So ist es nun mal.

Ein Drittel weniger Verkäufe in 12 Monaten

In seinem quartalsweisen Verkaufsbericht gibt Tesla 21.551 Verkäufe „anderer Modelle“ an. Dabei läuft der Cybertruck derzeit mit einer monatlichen Stückzahl von über 3000 Einheiten. In einem Quartal sind das also etwa 9.000 bis 10.000 Auslieferungen. Er macht damit die Hälfte dieser Bilanzposition aus.

So dass zusammen die Model X und Model S weltweit jeweils etwa 1600 Verkäufe darstellen. Im Vergleich zum gleichen Zeitpunkt 2023 entspricht das einem Rückgang von nahezu 37 % innerhalb eines Jahres. Es herrscht Alarmstufe Rot bei Tesla, denn nun kann nichts mehr die Dynamik umkehren, nicht einmal große Preisnachlässe. Außerdem hilft es sicher nicht, dass eine Model S, die mehr als 90.000 Euro kostet, Plastik-Radkappen zu je 25 Euro bekommt – Geiz ist eben nicht immer geil…

Tesla stellt einmal mehr fest, dass es in einer marketingstrategischen Zwickmühle steckt. Es ist schwierig, den Spagat zwischen einem ultra-beliebten Model Y und dem Wunsch, im Premiumsegment gegenüber Porsche, Mercedes oder Audi zu konkurrieren, zu schaffen. Tesla wird wählen müssen zwischen Volumen und Rentabilität. Es sei denn, die Finanzmärkte treffen die Entscheidung für ihn.

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