Die Pariser Metro – eine Infrastruktur in der Krise?
Drei Personen sind leider bei zwei Vorfällen in der Pariser Métro in den letzten Tagen gestorben. Gab es begünstigende Faktoren für diese Vorfälle?
Wir haben alle die unglücklichen Vorfälle in der Pariser Métro in den letzten Tagen gesehen. Drei Todesfälle, auf zwei verschiedenen Linien, das ist eine Tragödie für die Familien der Opfer und die Zugführer.
Als Magazin und Website mit Schwerpunkt Mobilität werden wir uns nicht zu den Details der tragischen Vorfälle der letzten Tage äußern. Dennoch stellt sich uns eine Frage: Gab es Faktoren, die diese Vorfälle begünstigt haben?
Die Pariser Métro steht tatsächlich ständig unter Druck. Laut dem Observatoire de la Mobilité en Île-de-France (OMNIL) verzeichnete das Métro-Netz 1,015 Milliarden durchgeführte Fahrten im Jahr 2021. Diese Daten erfassen nur die Eintritte in die Métro von den Straßen der Hauptstadt aus, nicht die Umstiege zwischen den Linien. Diese Zahl ist daher eine Unterschätzung der tatsächlichen Fahrten, die von den Einwohnern der Île-de-France und den ausländischen Touristen in Paris durchgeführt werden.
Sind die Métros zu überfüllt?
So werden an jedem Tag über 2,9 Millionen Fahrten im gesamten Métro-Netz durchgeführt, wobei jede Fahrt eine Person repräsentiert. Diese Situation begünstigt leider Vorfälle, besonders zu Stoßzeiten.
Man stellt fest, dass sich manche Fahrgäste gegenseitig drängeln und beschimpfen, um in den Zug zu gelangen. All das, um wie eine Sardine für mehrere Stationen eingeklemmt zu sein, um sein Ziel oder seinen Anschluss zu erreichen. Die Gemüter erhitzen sich, und das alles, um nach der Arbeit nach Hause zu kommen…
Einen Sitzplatz in der Pariser Métro zu finden, ist manchmal eine Frage des Timings, der Station und des Glücks!

Mit mehr als 3,281 Millionen Fahrgästen pro Tag in der Métro im Jahr 2021 laut OMNIL haben die Züge der RATP viel zu tun, um sie unterzubringen. Besonders zu den Stoßzeiten morgens und abends ist es schwer, in die Métro einzusteigen.
Daher stellen sich Fragen zur Überlastung der Métrozüge, die Vorfälle wie einen eingeklemmten Körperteil in der Tür, eine hängen bleibende Jacke, heimliche Handydiebstähle … begünstigen. Kann das nicht durch bessere RATP-Infrastrukturen verbessert werden?
Sind die Infrastrukturen zu fragil?
Die Pariser Métro existiert seit der Weltausstellung von 1900. Ihre erste Fahrt dauerte 27 Minuten, von der Porte Maillot bis zur Porte de Vincennes. Im Laufe der Jahre hat sich das unterirdische Netz beständig weiterentwickelt und ein ganzes Labyrinth von Galerien geschaffen, um sich schnell und unauffällig in der Hauptstadt zu bewegen.
Doch im Laufe der Zeit sind diese Infrastrukturen durch Nutzung brüchig geworden. Regelmäßige Arbeiten sind notwendig, um die Züge zu warten, damit sie während ihrer Dienstzeiten nicht ausfallen. Ganz zu schweigen davon, dass einige Métrolinien ziemlich alte Fahrzeuge haben.
Zum Beispiel sind die MP73-Züge der Linie 6 seit den 1970er-Jahren im Einsatz. Sie werden derzeit modernisiert, wobei alte MP89-Züge der Linie 4 umgeschichtet werden; die Linie 4 erhält automatische Züge wie die Linien 1 und 14. Die Modernisierung der Linien hat jedoch ihren materiellen und finanziellen Preis…

Da die Stationen und Linien seit 1900 schrittweise entwickelt wurden, wirkt sich das zwangsläufig auf die Länge der Bahnsteige aus. So muss bei der Modernisierung der Linie 6 die Anzahl der Wagen von 6 auf 5 reduziert werden, um die Stationen entlang der Strecke anzupassen. Das wird noch angespanntere Situationen für die Fahrgäste schaffen und potenziell mehr Vorfälle.
Außerdem müssen bei automatischen Zügen Schutzwände (Plattformtüren) installiert werden, um den Zugang zu begrenzen. Laut France Bleu hat die Automatisierung der Linie 1 mehr als 550 Millionen Euro gekostet. Eine Investition, die Auswirkungen auf den Preis des Pass Navigo haben könnte?
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This page is translated from the original post "Le métro parisien, une infrastructure en crise ?" lang Französisch.
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