Takata-Airbags: Endlich eine vollständige Stilllegung?
Die Gefahr durch Takata-Airbags ist weder neu noch ungewiss. Sie ist dokumentiert, anerkannt, bewiesen. Und dennoch sind viele Fahrzeuge noch unterwegs.
Es ist eine Tragödie zu viel. Am 11. Juni ereignete sich in Reims ein tödlicher Unfall mit einem defekten Takata-Airbag, der brutal an eine seit Jahren bekannte Realität erinnert: Einige Fahrzeuge sind trotz wiederholter Warnungen und bereits weltweit enthüllter Skandale noch immer mit gefährlicher Ausrüstung unterwegs. Einige Hersteller versteckten sich weiterhin hinter fragwürdigen Risikobewertungen und weigerten sich manchmal, die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen.
Angesichts dieser Untätigkeit hat Verkehrsminister Philippe Tabarot beschlossen, hart durchzugreifen. Sobald er von dem Unfall erfuhr, verlangte er den sofortigen Rückruf der betroffenen Citroën C3 und DS3 samt einem strikten Fahrverbot – ein Verfahren, das als „Stop Drive“ bezeichnet wird.
Über diese gezielte Reaktion hinaus trifft der Minister nun landesweite Entscheidungen. Erste Maßnahme: der generelle Rückruf aller gefährdeten Takata-Airbags, unabhängig vom Alter des Fahrzeugs. Konkret bedeutet dies, dass es keinem Hersteller mehr möglich sein wird, das Problem mit dem Argument zu ignorieren, das Fahrzeug sei zu alt oder der Airbag sei bislang nicht ausgefallen. Vorsicht ist hier das Mindeste, nicht zu viel. Es geht schlicht darum, endlich das Vorsorgeprinzip anzuwenden.
Zweite Maßnahme: die Ausweitung des „Stop Drive“ in die am stärksten gefährdeten Gebiete – DROM, Korsika – sowie auf Fahrzeuge, die vor 2011 auf dem Festland gefertigt wurden. Die Kombination aus Hitze, Feuchtigkeit und Alter erhöht die Ausfallwahrscheinlichkeit der Airbags stark. Die Kausalität ist nicht mehr zu bestreiten.

Diese Entscheidungen sind Teil einer größeren Dynamik: Seit sechs Monaten hat das Ministerium die Anforderungen an die Hersteller verschärft, Informationskampagnen gestartet, finanzielle Sanktionen verhängt und Überwachungsplattformen eingerichtet.
Erst ein Todesfall hat Bewegung in die Sache gebracht. Ein weiterer. Die ganze Logik des Wegschauens wird hier infrage gestellt. Denn es ist kein theoretisches Risiko mehr, sondern eine bekannte Gefahr. Und weiterhin die Augen zu verschließen bedeutet, sich mitschuldig zu machen.
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This page is translated from the original post "Airbags Takata : Enfin une immobilisation totale ?" lang Französisch.
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