Morgen wird Europa China in die Tasche greifen
Brüssel setzt seine Drohung in die Tat um und wird ab dem 5. Juli zusätzliche Zölle auf Fahrzeuge aus China erheben.
Die Einführung dieser zusätzlichen Zölle auf Elektrofahrzeugimporte aus China war ursprünglich für diesen Donnerstag, den 4. Juli, geplant. Angesichts der völligen Kommunikationslosigkeit heute Morgen – sowohl von Seiten Brüssels als auch der betroffenen Hersteller – fragte man sich zeitweise, ob die Europäische Kommission nicht doch zurückgerudert sei, doch die Ankündigung erfolgte im Laufe des Tages.
Brüssel bestätigte, dass ab Freitag, dem 5. Juli, variable Zölle von bis zu fast 50 % auf Elektrofahrzeugimporte aus China angewendet werden. Bisher wurden chinesische Fahrzeuge einheitlich mit 10 % besteuert. Die Warnungen einiger Regierungen, wonach diese Entscheidung einen kostspieligen Handelskrieg mit Peking auslösen könnte, hatten also letztlich keinen Einfluss auf den Entschluss der Europäischen Kommission.
Brüssel schlägt schnell und hart zu
Nach einer über neun Monate dauernden Untersuchung kam die Kommission zu dem Schluss, dass die chinesischen Hersteller nicht den europäischen Anforderungen hinsichtlich öffentlicher Subventionen entsprechen. Die Höhe der Zölle wird insbesondere nach dem Grad der Kooperation der Hersteller bei dieser Untersuchung angepasst.
Die Haupt-Exporteure, darunter BYD, der größte Hersteller von Elektrofahrzeugen weltweit, und Geely, werden mit Zöllen von jeweils 17,4 % bzw. 19,9 % belegt. Während BYD derzeit nur Fahrzeuge unter eigenem Namen importiert, darunter Seal, Atto 3 und Dolphin, besitzt Geely unter anderem die Marken Lotus, Lynk & Co und Volvo. Letztere dürfte kaum betroffen sein – abgesehen von einer großen Überraschung – da sie der Entwicklung vorausgegangen ist und einen Großteil ihrer Elektroproduktion in Belgien angesiedelt hat.
Dagegen trifft MG und seine Muttergesellschaft SAIC die schwerste Strafe mit einer zusätzlichen Besteuerung von 37,6 %. Da SAIC ein staatliches Unternehmen ist, ist es wenig überraschend, dass es großzügige Vorteile genießt. Es scheint jedoch, dass dies deutlich über das Vernünftige hinausging… MG hatte jedoch Zeit, einige Tausend Fahrzeuge auf europäischem Boden zu lagern, um sich auf den Sturm vorzubereiten.
Für alle anderen wurde vorerst ein durchschnittlicher Satz von 21 % festgesetzt, bis weitere Informationen oder ein Zeichen des guten Willens vorliegen. Brüssel hat den Ball des Engagements gespielt, wir werden sehen, ob die Antwort Pekings ein Abspiel oder ein Smash sein wird. Eines ist sicher: Das Match wird lang und intensiv sein.
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This page is translated from the original post "Demain, l’Europe frappera la Chine au portefeuille" lang Französisch.
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