Eine Milliarde Euro, damit BYD in Europa einen Vorsprung behält

Wie umgeht man die europäischen Sanktionen gegen chinesische Fahrzeuge? BYD hat eine unschlagbare Lösung: Europäer werden.

Die Europäische Union begann am 5. Juli mit der Anwendung zusätzlicher Zölle von 17,4 % auf Fahrzeuge, die von BYD aus China nach Europa versandt werden. Diese Zusatzsteuer kommt zu den 10 % Grundzoll auf alle Autoimporte hinzu. So sehr BYD auch der Musterschüler ist, während MG eine Strafe von 37,6 % erhielt, bleiben diese Prozentsätze dennoch sehr schmerzhaft für die Margen.

BYD, das mit Tesla um den Titel des weltweit größten Herstellers von batterieelektrischen Fahrzeugen konkurriert, hat beschlossen, sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen und eine Autofabrik in der Türkei zu bauen, um jährlich 150.000 Elektro- und Hybridfahrzeuge zu produzieren. Die Kosten? Eine Milliarde Dollar!!! Der türkische Minister für Industrie und Technologie, Mehmet Fatih Kaci, und der CEO von BYD, Wang Chuanfu, unterzeichneten die Vereinbarung feierlich in Istanbul unter dem wohlwollenden Blick des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan.

BYD europäisch, aber nicht zu sehr

Der Zeitplan ist natürlich kein Zufall, auch wenn diese Entscheidung von BYD nicht in nur sieben Tagen getroffen werden konnte. Eine globale Bewegung, die von den USA bis nach Europa reicht, ist in Gang gesetzt worden und zielt darauf ab, den Zustrom günstiger chinesischer Autos einzudämmen, die mit dem, was die EU für illegale Subventionen Pekings hält, gebaut werden.

Auch die Länderwahl ist nicht zufällig. Obwohl die Türkei kein Mitglied der Europäischen Union ist, gehört sie zu einer Zollunion mit der EU. Das bedeutet, dass Fahrzeuge vom Land aus in andere Mitgliedsstaaten ohne Zölle exportiert werden können.

Es bleibt abzuwarten, ob dieser türkische Plan den Plan für eine Elektrofahrzeugfabrik in Ungarn ergänzt oder dieses letztgenannte Projekt zum Scheitern bringt. Budapest liegt schließlich viel näher an Brüssel als Istanbul… Der Hersteller hat diesbezüglich bisher keine Informationen veröffentlicht.

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