Renault Scenic: Ist der Online-Konfigurator irreführend?
Zum Auto des Jahres 2024 in Europa gewählt, erfreut sich der Renault Scenic großer Beliebtheit – aber sind seine Preise wirklich so niedrig wie angegeben?
Während die ersten Auslieferungen an Kunden seit einigen Tagen begonnen haben, sorgt der neue Renault Scenic weiterhin für Gesprächsstoff. Als hochgelobtes Auto, das 2024 in Europa das begehrte Auto-des-Jahres-Titel erhielt, gilt er als erster Konkurrent des Tesla Model Y. Seine sehr attraktiven Preise, ab 35.990 Euro in Frankreich, abzüglich 4000 Euro Umweltbonus, machen ihn tatsächlich 3000 Euro günstiger als seinen amerikanischen Gegner.
Beide Fahrzeuge werden in Europa produziert: der Renault in Douai im Norden Frankreichs, der Tesla in Berlin, Deutschland. Das ist ein gutes Argument für die Förderung von Arbeitsplätzen in unseren Regionen im Vergleich zu anderen Angeboten aus China.
Der Renault Scenic – wirklich attraktive Preise?
Betrachtet man die Online-Konfiguration seines Renault Scenic, kann der Nutzer jedoch erstaunt sein. Die angezeigten Preise – nach Abzug des Umweltbonus von 4000 Euro – wirken ungewöhnlich. Ein kleiner Stern verweist den Kunden dazu, sich die Förderbedingungen auf der offiziellen Regierungsseite economie.gouv.fr anzusehen, was etwas merkwürdig erscheint.

Wer die Bedingungen kennt, weiß, dass der Bonus nur für Modelle gewährt wird, die weniger als 47.000 Euro inklusive Mehrwertsteuer kosten. Schaut man jedoch in die Preisliste des neuen elektrischen Renault Scenic, sieht man, dass die Ausstattungen Esprit Alpine und Iconic, die ab 48.990 beziehungsweise 52.490 Euro angeboten werden, angeblich für den Bonus berechtigt sind?
Handelt es sich dabei um einen Fehler oder einen Marketingtrick, um den Kunden mit scheinbar günstigeren Preisen in die Irre zu führen?
Eine geschickt ausgenutzte Schwachstelle
Fassen wir es kurz: Es gibt keine Lüge. Diese Ausstattungen sind tatsächlich für den Bonus berechtigt – aber dank einer kleinen Trickserei. Die Lösung stammt von Tesla, die, um ihre Model 3 und Model Y mit Optionen ebenfalls förderfähig zu machen, die Bedingungen der französischen Regierung genau geprüft haben. Dabei werden die Optionen nicht im Endpreis des Fahrzeugs berücksichtigt.
Renault hat diese Idee übernommen, sodass bei genauer Betrachtung der Ausstattungen Esprit Alpine und Iconic tatsächlich eine Techno-Ausstattung mit jeweils einer wählbaren Option dahintersteckt. Dadurch ist ein Upgrade möglich.
Im Endeffekt eine praktische semantische Frage, die nutzt, teurere Autos zu verkaufen, als die ursprüngliche Grenze von 47.000 Euro vorsieht. Es bleibt jedoch eine moralische Frage: Sollte man Zuschüsse für so teure Fahrzeuge zahlen, deren Besitzer sicherlich keine finanziellen Probleme haben? Die Debatte ist eröffnet …
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This page is translated from the original post "Renault Scenic : le configurateur en ligne est-il mensonger ?" lang Französisch.
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