Tesla und die mystische Kunst des Kraftstoffsparens

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Tesla missbraucht das Argument der Kraftstoffeinsparung, um für den Umstieg auf Elektroantrieb zu werben… erwähnt dabei aber nie den Strom.

Im weiten Universum der Marketingargumente gibt es eins, das bei Tesla besonders glänzt: das der Kraftstoffeinsparung. Ja, liebe Autofahrer, gebt eure alte Benzinlimousine auf, dieses Relikt aus der Vergangenheit, zugunsten des Versprechens eines besseren Lebens, eines Lebens, in dem ihr nie mehr die Angst vor der Tankstelle kennen werdet. Aber wartet… es gibt ein kleines Detail, das Tesla scheinbar vergisst zu erwähnen: der Strom.

Man kann nicht anders, als die Subtilität zu bewundern, mit der Tesla uns eine strahlende Zukunft vorgaukelt, ohne jemals jene mysteriöse Energie anzusprechen, die ihre Autos antreibt. Denn warum sollte man sich mit technischen Details abgeben, wenn man einfach sagen kann, dass man Tonnen von Kraftstoff spart? Strom, meine Damen und Herren, ist wie die Weihnachtswichtel: Jeder weiß, dass sie existieren, aber niemand weiß wirklich, wie sie funktionieren.

Stellen Sie sich vor, Sie sind ein zukünftiger Tesla-Besitzer, stehen in Ihrer Einfahrt mit diesem Funken Stolz in den Augen, denken an all die Tankstellen, die Sie nie wieder besuchen werden. Dieses Triumphgefühl ist genau das, was Tesla bei Ihnen hervorrufen möchte. Denn schließlich, wenn man über etwas nicht spricht, existiert es dann wirklich? Darin liegt die Genialität: Strom ist wie Voldemort, man spricht nicht darüber.

Und mal ehrlich, wer muss schon solche trivialen Dinge wie Stromtarife zu Spitzen- und Nebenzeiten, zusätzliche Abonnements für Schnellladen oder gar die Rätsel des Energieverbrauchs im Winter verstehen? Allein die Tatsache zu wissen, dass Sie keinen fossilen Kraftstoff verbrennen, reicht aus, um Ihr ökologisches Gewissen mit Träumen von grünen Wiesen einzulullen.

Tesla carburant
10.000 Euro Kraftstoffeinsparung, was heißt das genau?

Wie hoch sind die tatsächlichen Kosten?

Nehmen wir ein konkretes Beispiel: Wenn Sie einen Leasingvertrag (LOA oder LLD) über 48 Monate und 40.000 Kilometer für einen Tesla Model Y Propulsion abschließen, schätzt Tesla die Kraftstoffeinsparung auf 92 €/Monat. Hochgerechnet sind das etwa 833 km pro Monat und 55 Liter Diesel zu je 1,70 Euro pro Liter. Um diese Strecke zurückzulegen, müsste ein Verbrenner-SUV 6,6 Liter auf 100 km verbrauchen. Das entspricht 660 Litern auf 10.000 Kilometer oder 1.104 Euro laut Tesla.

Nun zur Annahme beim Strom: Sie fahren weiterhin Ihre erlaubten 10.000 km pro Jahr mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 16 kWh pro 100 km und einem durchschnittlichen Strompreis in Frankreich von etwa 0,23 € pro kWh (Zuhause ab 0,14 € + Supercharger etwa 0,30 €). Das ergibt einen Verbrauch von 1.600 kWh x 0,23 = 368 Euro. Aber psst! Tesla sagt lieber, dass Sie nie wieder Kraftstoff zahlen müssen. Am Ende beträgt die Ersparnis im Durchschnitt 736 Euro pro Jahr, also 61 Euro pro Monat. Ein Drittel weniger als das kommerzielle Versprechen. Und wir verschweigen Ihnen hier die Zusatzkosten für teurere Stromabonnements, aber darauf wollen wir nicht in Detektivarbeit eingehen.

Sicher, das ist immer noch etwas Gewinn und nicht unerheblich für ein knappes Familienbudget, aber Tesla verkauft uns eine Utopie: eine Welt, in der Sie kostenlos fahren, dank einer unsichtbaren, sauberen und unendlichen Energie.

Aber das ist nur ein Detail.

PS: Tesla würde gut daran tun, genauer zu rechnen, denn bei Performance-Versionen wären die möglichen Einsparungen gegenüber den vergleichbaren Verbrennern tatsächlich deutlich höher. Aber jeder hat sein Fachgebiet…

AUCH LESEN: Das Tesla Model 3 führt Stoffsitze in Mexiko ein

This page is translated from the original post "Tesla et l’art mystique des économies de carburant" lang Französisch.

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