Tesla, Musk und die neue Verachtung der sozialen Klassen
Indem er erklärte, dass „die Leute nicht das nötige Geld auf der Bank haben, um einen Tesla zu kaufen“, befindet sich Elon Musk vollständig in der Realitätsverweigerung.
Treuer Vertreter seiner Rolle als Unruhestifter mit oft komischen Äußerungen, hat Elon Musk sein Publikum am Mittwoch, den 23. Juli, bei der Präsentation der Ergebnisse von Tesla im ersten Halbjahr 2025 nicht verfehlt zu schockieren.
Um den drastischen Rückgang der Verkäufe seiner Elektroautofirma zu erklären, wagte es der südafrikanische Geschäftsmann, den Mangel an Geld bei der Bevölkerung ins Feld zu führen, um sich seine Produkte leisten zu können.
Eine tiefe Verleugnung, die die zahlreichen politischen Kontroversen zu Beginn dieses Jahres ausblendet, welche die Kundschaft abgewandt haben. Doch das Problem ist für Tesla: rückläufige Einnahmen und die Dringlichkeit eines erschwinglicheren Autos vermutlich noch tiefgreifender: ein Imageverlust hat das Unternehmen aus der Premium-Vision geführt.
Heute ist die Frage einfach: Wird Tesla als ein „billiger“ Hersteller wahrgenommen?
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Tesla wird von den deutschen Premiumherstellern abgestuft?
Als Tesla im ersten Halbjahr 2025 einen Rückgang seiner Verkäufe verzeichnete, verzeichneten die deutschen Wettbewerber alle beeindruckende Zuwächse. In Kalifornien fielen die Tesla-Verkäufe im ersten Quartal 2025 um 21 %, während die Gesamtverkäufe aller anderen EV-Marken um 14 % zulegten. Auf dem gesamten US-Markt sank der Marktanteil von Tesla innerhalb von drei Monaten von 51 auf 44 %.
Im Bereich der Luxus-Elektrofahrzeuge ist das allgemeine Wachstum stark: Der Markt erwartet eine jährliche Steigerung von +20 %, von 202 Milliarden Dollar im Jahr 2025 auf 1.000 Milliarden bis 2034.
Beispielsweise stiegen die EV-Verkäufe von BMW in den USA um +26 %, die Volkswagen-Gruppe (Audi, VW, Porsche) sogar um +55 %, und auch Volvo verzeichnete zweistelliges Wachstum. Diese Zuwächse profitieren von der Abwendung der Kundschaft, die es satt hat, an jeder Straßenecke auf Tesla zu treffen.
Das Ende eines Zyklus für Tesla?
Es scheint, dass bestimmte Kundensegmente – insbesondere markenbewusste Verbraucher – Tesla mittlerweile als zu populär ansehen. Zu verbreitet, die Exklusivität ist verschwunden, ebenso wie die Aura.
Die wohlhabenden Kunden, die auch gebildeter sind, sind klug genug, nicht öffentlich ihre politischen Überzeugungen zu zeigen. Tesla ist heute für manche Kunden zu stark mit bestimmten politischen Vorzeichen behaftet.
Dieser Kundenschwund, aber auch diese soziale Gegnerschaft, sind ein schwerwiegender Fehler von Elon Musk. Getrieben, hat er keine andere Wahl, als sein Sortiment nach unten zu öffnen, mit erschwinglicheren Autos.
„Die Leute haben nicht das nötige Geld auf der Bank, um einen Tesla zu kaufen.“ Diese Aussage wird sich festsetzen und nun oft wieder auftauchen. Denn nach dem Darwinismus wird Tesla zu den „Proletariern“ gehen, denjenigen, die die Masse bilden und jährlich dutzende Millionen Autos konsumieren.
Diese sozio-ökonomische Entkopplung, die den Kontext ignoriert, in dem viele Familien Mühe haben, ihre Grundbedürfnisse zu decken, ist umso erstaunlicher von einem Mann, der gerade in den USA seine eigene politische Partei gegründet hat.
Die Gratwanderung im Premium-Segment ist schwierig. Audi hat drei Jahrzehnte gebraucht, um sie zu meistern, und das Gleichgewicht bleibt fragil: Es ist unmöglich, Autos für 150.000 Euro oder Dollar zu verkaufen, wenn das Sortiment unterhalb von 30.000 Euro oder Dollar beginnt.
Tesla ist gespalten: Soll man dem Ruf des Populären widerstehen? Sein Mentor ist selbst populistisch, warum also diese Verweigerung? Schließlich braucht man, um etwa mit den deutschen Marken mitzuhalten, Materialien von höchster Qualität, und die sind teuer. All das fehlt Tesla heute – Autos, die zwar energieeffizient sind, aber in der Verarbeitungsqualität noch weit unter den Standards liegen.
Und der Kunde, ganz gleich wie viel Geld er auf der Bank hat, achtet genau darauf…
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This page is translated from the original post "Tesla, Musk et le nouveau mépris des classes sociales" lang Französisch.
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