Radia WindRunner, das Riesenflugzeug, das Windkraftanlagen verschlingen wird
Mit der WindRunner möchte der Flugzeughersteller Radia ein logistisches Hindernis überwinden, indem er die Komponenten von Windkraftanlagen direkt vor Ort in abgelegene Gebiete transportiert.
In einer Welt, die sich mitten in der Energiewende befindet, stoßen die Infrastrukturen zur Produktion erneuerbarer Energien auf ein großes logistisches Hindernis: den Transport ihrer Komponenten in isolierte Gebiete.
Als Antwort auf dieses Problem bietet das amerikanische Start-up Radia eine mutige Lösung an: ein riesiges Frachtflugzeug, den WindRunner, das speziell dafür entwickelt wurde, direkt vor Ort Elemente von neuartigen Windkraftanlagen an Land zu transportieren. Viel mehr als nur ein kolossales Fluggerät ist es ein logistischer Katalysator für eine sich wandelnde Branche.

Außergewöhnliche Dimensionen für eine einzigartige Mission
Mit einer Länge von 108 Metern würde der WindRunner – da es sich noch um ein Projekt handelt – die größten je gebauten Flugzeuge klar übertreffen, darunter den legendären Antonov An-225. Es wurde für eine spezialisierte und nicht für eine allgemeine Nutzung konzipiert und verfügt weder über mehrere Decks noch modulare Abteile, sondern über einen riesigen Frachtraum, der dem Transport von Windflügeln von über 100 Metern Länge gewidmet ist.
Der Rumpf wurde vollständig auf das Volumen und nicht auf das Gewicht optimiert, mit einem Frachtraum, der breiter als hoch ist, einem flachen Boden und einer großen Heckklappe. Ziel ist es, ganze Flügel ohne Demontage zu transportieren und so aufwändige Wiederzusammenbauten oder bodengebundene Logistik zu vermeiden.
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Siebenmal das Volumen einer Boeing 747!
| Eigenschaft | Geschätzter Wert |
|---|---|
| Länge | 108 m |
| Spannweite | 80 m |
| Höhe | 24 m |
| Volumen des Frachtraums | ~7.700 m³ |
| Maximale Nutzlast | ~72.600 kg |
| Reisegeschwindigkeit | ~740 km/h (Mach 0,6) |
| Reichweite | ~2.000 km beladen |
| Reise-Flughöhe | ~12.500 m |
| Benötigte Start- und Landebahn | ≥ 1.800 m (auch unbefestigt) |
Im Gegensatz zu herkömmlichen Frachtflugzeugen, die dafür gebaut sind, große Flughäfen zu verbinden, ist der WindRunner darauf ausgelegt, direkt in Windenergieentwicklungsgebieten zu landen, die oft weit von Infrastruktur entfernt liegen. Er kann auf unbefestigten oder halb präparierten Start- und Landebahnen mit nur 1,8 km Länge landen.
Dies würde die Entstehung von Onshore-Windkraftprojekten in Regionen ermöglichen, die heute wegen zu enger Straßen, schwieriger Geländeformen oder regulatorischer Beschränkungen für den Transport sperriger Güter unerreichbar sind.

Wenn der WindRunner seine Ziele erreicht, könnte er die Kosten und die Zeit für den Aufbau von Windparks um 30 bis 50 % reduzieren.
Finanzierung durch das US-Verteidigungsministerium?
Doch das Flugzeug hat auch die Aufmerksamkeit des Pentagon auf sich gezogen. Das US-Verteidigungsministerium zeigte Interesse an strategischen Einsatzmöglichkeiten: schnelle Verlegung schwerer militärischer Ausrüstung, Lieferung von Satelliten oder gepanzerten Fahrzeugen sowie humanitäre Einsätze. Einige sehen darin bereits ein „Skytanic“, eine luftgestützte Version eines vielseitigen Logistikschiffs.
Um dieses Wagnis zu meistern, setzt der WindRunner auf eine konventionelle vierstrahlige Triebwerksarchitektur, inspiriert von bestehenden Plattformen. Statt in der Antriebstechnik zu innovieren, konzentriert sich Radia auf die Aerodynamik und Robustheit des Flugzeugs bei niedrigen Geschwindigkeiten und auf rustikalen Pisten.

Das Cockpit ist erhöht angeordnet, ähnlich wie beim Beluga, um das vollständige Beladen von hinten zu ermöglichen. Das T-förmige Leitwerk garantiert ausreichenden Bodenabstand, auch bei hoher Ladung. Das Fahrwerk ist stark verstärkt und verteilt die Last auf eine große Auflagefläche.
Markteinführung im Jahr 2030?
Offiziell auf der Farnborough Airshow im Juli 2024 vorgestellt, tritt der WindRunner nun in eine beschleunigte Entwicklungsphase ein. Radia strebt einen Erstflug in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts an, mit dem Beginn des kommerziellen Betriebs um 2030.
Das Projekt bleibt ambitioniert, doch die kommerzielle Nachfrage ist bereits vorhanden: Große Akteure im Bereich erneuerbare Energien wie GE Vernova, Vestas oder Siemens Gamesa verfolgen die Entwicklung genau, ebenso wie Regierungen, die ihre Energieautonomie ausbauen möchten.
Doch ist der Markt wirklich groß genug für ein spezielles Flugzeug? Werden wir dieses Flugzeug eines Tages am Himmel sehen? Ganz sicher sind wir uns dessen nicht …
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This page is translated from the original post "Radia WindRunner, l’avion géant qui avalera des éoliennes" lang Französisch.
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