Ist das europäische Automobil wirklich vom Aussterben bedroht?
Stark provokativ gewählt, sind die Worte zutiefst unerträglich, spiegeln aber leider die prekäre Lage der europäischen Automobilindustrie wider.
Der europäische Automobilsektor durchlebt eine beispiellose Krise. Stéphane Séjourné, EU-Kommissar für Industrie, erklärte bei der Vorstellung eines ehrgeizigen Plans zur Stabilisierung dieser wirtschaftlichen Säule, die Industrie befinde sich im „Sterben“. Mit rund 13 Millionen Beschäftigten und einem Anteil von 7 % am Bruttoinlandsprodukt der Europäischen Union steht dieser Schlüsselbereich unter wachsendem Druck zwischen Werksschließungen und verschärftem globalen Wettbewerb.
Die Wortwahl, besonders fragwürdig bis hin zu unklug angesichts der aktuellen geopolitischen Lage, spiegelt dennoch eine düstere Realität für die europäische Automobilindustrie wider. Die am Mittwoch vorgestellte Strategie zielt darauf ab, die Wettbewerbsfähigkeit des Sektors zu stärken und gleichzeitig die ökologische Transformation zu beschleunigen. Zu den zentralen Maßnahmen gehören eine verstärkte Unterstützung der europäischen Batterieproduktion und eine schnellere Einführung von Elektrofahrzeugen (EV) in den Firmenflotten. „Die Europäische Kommission gibt ihre Naivität auf, um den Sektor zu schützen und wettbewerbsfähiger zu machen“, betonte Séjourné bei einem Besuch in der Renault-Fabrik in Douai im Norden Frankreichs. Die Abkehr von pauschalen Boni hin zu umfassender Unterstützung ist interessant – wie sie umgesetzt wird, bleibt abzuwarten.
Ein echter Wille hinter den Worten?
Angesichts der zunehmenden Stärke chinesischer und amerikanischer Hersteller weigert sich die EU, im Wettlauf um Elektrofahrzeuge aufzugeben. Séjourné bekräftigt: „Europa hat den Kampf um das Elektroauto nicht verloren.“ Doch die Warnzeichen häufen sich, insbesondere nach einem Rückgang des Marktanteils von Elektrofahrzeugen in Europa auf 13,6 % im Jahr 2024.
Um diesen Trend umzukehren, erwägt Brüssel, Unternehmen Kaufquoten für Elektroautos aufzuerlegen, die in einem Gesetzesentwurf bis Ende des Jahres festgehalten werden könnten. Auch steuerliche Anreize auf nationaler Ebene sollen den Absatz fördern. Firmenflotten, die fast 60 % der Neuzulassungen ausmachen, werden als strategischer Hebel für den Wandel in der Automobilbranche betrachtet.
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This page is translated from the original post "L’Automobile européenne est-elle vraiment en danger de mort ?" lang Französisch.
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