Warum bewerben die V4-Ladestationen Teslas Konkurrenten?
Die Einführung der neuen ultraschnellen Tesla-Ladestationen, die auch für Konkurrenzfahrzeuge zugänglich sind, wirft einige Fragen auf.
Tesla besitzt das weltweit größte private Lade-Netzwerk, das ist eine Tatsache. Als niemand an Elektrofahrzeuge glaubte, investierte der amerikanische Hersteller massiv und eroberte den Markt, ähnlich wie Toyota zwei Jahrzehnte zuvor mit dem Hybrid. Heute ist das Supercharger-Netzwerk ein lukratives Geschäft, das weitgehend für Konkurrenzfahrzeuge geöffnet ist.
Warum? Weil es sich hierbei um eine beträchtliche Einnahmequelle handelt, zumal die Auslastung der Ladestationen, besonders außerhalb der USA, noch weit von einer Sättigung entfernt ist. Dennoch wirkt die Einführung der neuen V4-Ladestationen, die bis zu 350 kW leisten können (gegenüber 250 kW bei V3), zunächst wie ein Geschenk, das in erster Linie an die Konkurrenz geht.
Die Konkurrenz sagt Danke?
Dieser technologische Fortschritt erhöht zwar zweifellos die Attraktivität des Tesla-Netzwerks, kommt aber paradoxerweise eher den Konkurrenzmarken zugute als Tesla selbst. Denn die meisten Tesla-Modelle können diese Leistung nicht nutzen, mit Ausnahme des sehr seltenen Cybertruck, während einige Konkurrenz-Elektroautos wie der Porsche Taycan, Audi e-tron GT, Hyundai Ioniq 5/6 und Kia EV6 diese nutzen können.
Das bedeutet, dass die überwältigende Mehrheit der Tesla-Besitzer nicht von der Leistungssteigerung der V4-Ladestationen profitieren kann. Die Model S und Model X sind auf 250 kW begrenzt, während die Model 3 und Model Y, die beliebtesten Modelle, zwischen 170 und 250 kW liegen.
Im Gegensatz dazu verfügen die Hersteller Porsche, Audi, Hyundai, Lucid und Kia bereits über Modelle, die zwischen 270 und 320 kW laden können und somit die neuen V4-Ladestationen viel besser nutzen als Tesla-Fahrzeuge. Diese Wagen, die zuvor auf die Ionity- oder Electrify America-Netzwerke beschränkt waren, können nun ultraschnelle Tesla-Ladestationen verwenden, was Fahrern anderer Marken eine bessere Erfahrung bietet als Tesla-Besitzern selbst.
Liegt Tesla wirklich falsch?
Die schrittweise Öffnung des Supercharger-Netzwerks für andere Hersteller, besonders in Europa und den USA durch die Einführung des NACS-Standards, bedeutet, dass Tesla seinen Konkurrenten eine fortschrittlichere Infrastruktur zur Verfügung stellt, als es ihre eigenen Fahrzeuge derzeit nutzen können.
Wenn man nur diese Analyse betrachtet, könnte man denken, dass Tesla ein Geschenk an die Konkurrenz macht. Tatsächlich handelt es sich jedoch um eine gut durchdachte Strategie, die dem Unternehmen mehrere zentrale Vorteile verschafft:
- Tesla monetarisiert sein Netzwerk
Jede Ladung eines Nicht-Tesla-Fahrzeugs an einem Supercharger generiert Zusatzeinnahmen für das Unternehmen. Anstatt Kunden an Ionity oder Fastned zu verlieren, sichert sich Tesla einen Anteil am Ladermarkt, auch bei Konkurrentenfahrzeugen. - Das Tesla-Netzwerk wird unverzichtbar
Durch die Öffnung seiner Infrastruktur macht Tesla sein Netzwerk unverzichtbar. Immer mehr Hersteller übernehmen den NACS-Standard und werden so von Tesla für das Aufladen abhängig. - Schließlich bereitet Tesla die Zukunft vor. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Tesla an neuen Batterien und Software-Updates arbeitet, die ihren Fahrzeugen ermöglichen, die 350 kW besser zu nutzen. Das Netzwerk wird dann schon bereitstehen.
Zusammenfassend wird die Konkurrenz die technisch fortschrittlicheren V4-Ladestationen für mehrere Monate nutzen können. Danach wird die neue Tesla-Fahrzeuggeneration bereit sein, solche Ladeleistungen zu verarbeiten… und die Konkurrenz könnte dann vom Tesla-Netzwerk wieder ausgeschlossen werden.
Bis dahin laden wir Sie ein, unseren Artikel über das Tesla-Abonnement, das auch für Nicht-Tesla-Besitzer geöffnet ist, zu lesen.
AUCH LESENSWERT: Der Tesla Cybertruck kann jetzt mit 325 kW laden!
This page is translated from the original post "Pourquoi les bornes V4 font la promotion des rivaux de Tesla ?" lang Französisch.
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