Bugatti eröffnet ein Autohaus in einer Diktatur und rühmt sich dessen

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Bugatti Baku dictature 2

Die prestigeträchtigste Automarke der Welt hat ihren größten Händlerstandort der Geschichte in Baku, Aserbaidschan, eröffnet.

Geld stinkt nicht, das weiß man seit Anbeginn der Zeit. Doch daraus einen glorreichen Pressetext zu machen, um die Eröffnung eines Händlers in einem autoritären und repressiven Staat wie Aserbaidschan zu feiern, ist ein schmaler Grat. Und noch mehr, wenn diese Marke, Bugatti, mit historisch französischem Emblem (und im Besitz der Volkswagen Gruppe) die schweren geopolitischen Spannungen zwischen den beiden Nationen ausblendet. Aserbaidschan schürt und finanziert Medienkampagnen, die die französischen Überseegebiete zum Kampf für ihre Unabhängigkeit aufrufen. Eine Einmischung, die die Beziehungen belastet, während Frankreich als Reaktion jegliche Gasimporte aus Aserbaidschan einstellen will.

Auf der Website des französischen Außenministeriums warnt die Regierung ihre Bürger vor „Risiken von Verhaftung, willkürlicher Inhaftierung und unfairer Gerichtsverfahren in Aserbaidschan“. Stimmung pur. Und der Bericht von Amnesty International stimmt ebenfalls nachdenklich.

Bugatti Baku Diktatur
@Bugatti

Natürlich ist es durchaus nachvollziehbar, dass Bugatti einen Händler in einem Land eröffnet, das seine finanziellen Reichtümer aus der Ausbeutung von Gas und Kohlenwasserstoffen schöpft. Dieses Land, das an der Schnittstelle von Europa und Asien liegt, hat Baku als Hauptstadt, die am Ufer des Kaspischen Meeres liegt.

Es lebe die Diktatur und die internationale Einmischung Aserbaidschans?

Während Aserbaidschan durch seine moderne Infrastruktur und wirtschaftliche Entwicklung glänzt, ist es auch traurigerweise für seinen Autoritarismus bekannt. Seit 2003 führt Ilham Aliyev, Sohn des ehemaligen Präsidenten Heydar Aliyev, das Land mit harter Hand. Sein Regime wird von internationalen Organisationen oft als Wahl-Diktatur bezeichnet. Das hat die Formel 1 nicht daran gehindert, dort seit 2017 ein Grand Prix auszutragen, ermöglicht durch die Petro-Dollar, die das Preisgeld für das Teilnehmerfeld zahlen. Und was ist von der Ausrichtung der COP29 im Herbst 2024 durch einen besonders umweltschädlichen Staat zu halten?

Abgesehen davon, falls es ein Land in der Region gibt, in dem man mit einer Bugatti Tourbillon (unter anderem) stolz herumfahren kann, dann ist es wohl Aserbaidschan, wo Sicherheit allgegenwärtig ist. Diktaturen haben ihre Vorteile, wenn viel Geld im Umlauf ist…

Wir hätten uns etwas mehr Zurückhaltung von Bugatti gewünscht, zumal eine Pressemitteilung, die in Frankreich oder Europa veröffentlicht wird, nicht primär dazu dient, mehr Autos zu verkaufen. So ist eben die Welt der Kommunikation.

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This page is translated from the original post "Bugatti ouvre une concession dans une dictature et s’en félicite" lang Französisch.

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