Übertrifft der BYD Seal den Tesla Model 3?
Obwohl teurer als sein US-amerikanischer Konkurrent, ist der BYD Seal
Für diejenigen, die hinten in der Klasse geschlafen und eine Folge verpasst haben: BYD ist kein unbekannter chinesischer Hersteller, der aus dem Nichts auftauchte. Es ist der weltweit führende Hersteller von Elektroautos, weit vor Tesla. In China werden monatlich viermal so viele elektrische Modelle verkauft wie Tesla, da das Angebot von BYD größer und auf alle Budgets ausgelegt ist.
Nach dieser Erkenntnis kann sich BYD keine minderwertigen Autos leisten, andernfalls wäre der Konkurs längst angebahnt. Ihr Fehler ist, dass sie in Europa, besonders in Frankreich, unbekannt ist. Aber wie lange noch? Die große Marketingoffensive hat begonnen und wird 2024 intensiviert, trotz des sehr wahrscheinlichen Verlustes der Förderfähigkeit für den ökologischen Bonus von 5000 Euro.
Preis
Der BYD Seal ist nicht für jedermann gedacht. Die 5-sitzige Familienlimousine, perfekt ausgestattet mit den neuesten Technologien und ausgestattet mit einer großen Batterie von 82,5 kWh, hat ihren Preis. In der Einstiegs-Design-Ausführung kostet sie 46.990 Euro. Genau unter der Marke von 47.000 Euro, um bis zum 15. Dezember 2023 noch für den Bonus berechtigt zu sein. Das sind 41.990 Euro nach Abzug des Bonus, während der Preis der Tesla Model 3 bei 42.990 Euro… vor Bonus liegt. Also 37.990 Euro netto.
Antrieb
Wir betreten einen unscharfen Bereich, in dem Vergleiche mit der Tesla Model 3 Propulsion schwieriger werden. BYD veröffentlicht die technischen Daten seiner Limousine, nicht Tesla. Die Chinesin gibt daher 313 PS und 360 Nm Drehmoment aus ihrem einzigen Heckmotor an. Das sind also mehr als bei einer Tesla mit geschätzten 290 PS. Dies spiegelt sich auch in den Beschleunigungswerten wider: 0 auf 100 km/h in 5,9 Sekunden für den Seal, 6,1 Sekunden für das Model 3… trotz eines Gewichtsunterschieds von 200 kg.
Tatsächlich gibt BYD ein Gewicht von 2055 kg an, gegenüber 1850 kg für das Model 3. Die Größe der Batterie, aber auch eine bessere Verarbeitungsqualität erklären teilweise diesen Unterschied.
Wenn Sie an der Version mit Allradantrieb interessiert sind, heißt sie Excellence AWD und verspricht 530 PS für 49.990 Euro. Das Tesla Model 3 Long Range Dual Motor ist hier teurer: 50.990 Euro.
Innenraum
Achtung, der BYD zeigt Zähne. Der erste Eindruck: Die Verarbeitungsqualität ist wirklich sehr gut und sorgfältig. Materialien, Technologie, 12-Lautsprecher-Soundsystem, sehr dicke Türdichtungen – alles strahlt Seriosität aus. Die Sitze sind von hervorragender Qualität und die Rücksitzraumgröße ist dank eines längeren Radstands größer als beim Tesla Model 3. Das Mehrgewicht erklärt sich hier auch durch die etwas größeren Abmessungen und mehr Platzangebot des Seal.
Die Sitze sind elektrisch verstellbar, beheizt und belüftet. Ebenso das Lenkrad. Das Multimedia-System basiert auf zwei Bildschirmen: Einem kleinen, aber praktischen hinter dem Lenkrad (was Tesla nicht hat) und einem großen 15,6-Zoll-Zentralbildschirm, der je nach Bedarf kippbar ist. Das Panoramadach ist serienmäßig voll verglast.
Im Fahrzeug gibt es Stauräume: einen vorne mit 53 Litern und einen weiteren hinten mit 402 Litern. Praktisch für Familien und zum Verstauen der Ladekabel.
Die Geschwindigkeit des Computersystems braucht sich nicht hinter Tesla zu verstecken.
Auf der Straße
Das Gewicht wird gut gehandhabt, auch wenn man vorsichtig sein muss. Ein Tesla ist dynamischer, aber die Federung ist beim BYD weniger straff. Noch ein überraschendes Detail: die Ruhe. Die Geräuschdämmung ist wirklich hervorragend. Das Lenkradgefühl wirkt manchmal künstlich, aber man gewöhnt sich mit der Zeit daran. Im Gegenteil nerven dauerhafte Warnungen, was auf Dauer störend ist. Wenn BYD den europäischen Markt angreifen will, muss die Bedienoberfläche besser auf die Insassen abgestimmt werden.
Laden & Reichweite
Das ist die andere große gute Nachricht. Es ist fast unglaublich: Weniger als 17 kW/100 km im sogenannten Normalbetrieb. Auf der Autobahn stabilisiert sich dieser Wert bei 20 kW pro 100 km, was eine reale Reichweite von 350 km auf langen Strecken bedeutet. Das ist etwa 50 km mehr als bei einer Tesla Model 3 Propulsion. Im kombinierten Zyklus lässt sich leicht eine reale Reichweite von 450 km und 500 km in der Stadt erreichen. Ganz schön beeindruckend.
Die Ladegeschwindigkeit ist hingegen etwas schlechter: maximal 150 kW, während Tesla bis zu 175 kW angibt, doch solche Ladestationen sind ohnehin selten zu finden. Das Laden von 10 auf 80 % dauert 37 Minuten, was etwa 300 km entspricht.
Zu Hause kann die Ladeleistung bis zu 11 kW betragen, was dem Standard entspricht.
Fazit
Während die große Offensive bevorsteht, ist es bereits möglich, seinen BYD Seal in Frankreich zu bestellen und somit für einige Wochen noch vom ökologischen Bonus von 5000 Euro zu profitieren.
Faktisch ist dieses Auto der Tesla Model 3 in seinen Leistungen überlegen. Doch lohnen sich die 4000 Euro Mehrpreis? Ebenso wird der Restwert noch zu niedrig sein, um den Kauf zu rechtfertigen. Aber ein Leasingvertrag würde hier Sinn machen. Aktuell liegt dieser bei 499 Euro/Monat…

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This page is translated from the original post "BYD Seal détrône-t-elle la Tesla Model 3 ?" lang Französisch.
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