Tesla Semi: Verbietet seine Größe ihm die Fahrt in Europa?

Im Lobbying in der Europäischen Union sollte gestartet werden, um den Elektro-Lkw von Tesla zu erlauben – oder nicht.

Das Thema wird bisher nur zögerlich angesprochen: Was, wenn Europa, um seinen Binnenmarkt zugunsten der traditionellen Hersteller wie Mercedes oder Volvo zu schützen, entscheiden würde, den Tesla Semi auf seinem Boden nicht zuzulassen?

Das Szenario erscheint leicht vorstellbar, denn es würde sich aktuell um einen regulatorischen Stillstand auf europäischer Ebene handeln, basierend auf einem Gesetz, das mehrere Jahrzehnte alt ist. Dieses regelt die Gesamtlänge eines Sattelzugs, also die Summe aus Zugfahrzeug und Anhänger.

Aktuell ist diese auf 16,50 Meter geregelt: 13,60 Meter Anhänger + 2,90 Meter Zugfahrzeug (davon 2,35 Meter Kabine). Deshalb hat Mercedes gerade sein 100% elektrisches Modell, den Actros e600, mit einer sehr konventionellen Architektur vorgestellt.

Im Gegensatz dazu hat Tesla mit seinem Semi, der der amerikanischen Tradition großer Lkw mit langer Motorhaube folgt, ein viel imposanteres Zugfahrzeug gewählt, um mehr Platz für eine größere Batterie zu schaffen. Problem: In der jetzigen Form wäre diese Lösung in Europa nicht erlaubt, da der Tesla Semi laut Gesetz 1,05 Meter zu lang ist.

Die Entscheidung von Tesla, eine XXL-Batterie einzusetzen, zwang das Unternehmen unter anderem dazu, die Hinterachse zu verdoppeln, während der Mercedes Actros nur eine einfache Achse besitzt.

Die Verhandlungen versprechen hitzig zu werden, denn es ist kaum vorstellbar, dass die Konkurrenten von Tesla ihm den roten Teppich ausrollen, um ihnen einen Anteil am grünen Wandel der Logistik in Europa abzujagen. Es sei denn, Tesla bringt zu einem späteren Zeitpunkt eine XS-Version seines Semi heraus.

Fortsetzung folgt.

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